Seifenrezept: Kastanienseife selber machen

Herbstliches Seifenrezept - Kastanienseife

© Jolita Marcinkene- stock.adobe.com

Ja, wir müssen es uns eingestehen, der Herbst ist da (auch bei uns in Baden-Württemberg ;-)). Aber jede Jahreszeit hat ja auch seine schönen Seiten. Wer Kinder hat, wird sicher an keinem Kastanienbaum vorbeigehen können, ohne einige der auf dem Boden liegenden Kastanien mitzunehmen. Viele Menschen sammeln die Früchte aber auch, um sie für Dekorationszwecke zu nutzen. Ihr könnt die Kastanien aber auch anders verwenden, und zwar beim Seife selber machen. In 4 bis 6 Wochen hat man dann eine ganz tolle waschstarke Herbst-Winterseife.

Die Rosskastanie

Die gewöhnliche Rosskastanie ist diejenige, die in allen Wäldern und Feldgebieten sowie teilweise sogar in der Stadt zu finden ist. Sie wurde übrigens im Jahr 2008 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. In den grünen, stacheligen Hüllen der Kastanienfrucht, die bevorzugt Ende September und Oktober von den Bäumen fällt, befindet sich die Kastanie, auf die wir es jetzt abgesehen haben. Die Kastanie selbst ist ungenießbar, sollte also nicht verzehrt werden. In der Kosmetik wird sie aber sehr häufig in Form wässriger Auszüge verwendet. Die Samen enthalten einen großen Anteil Saponine (Dazu hier mehr). Sie bilden durch Schütteln in Wasser einen Schaum, der an den von Seifen erinnert.

Das Seifenrezept der Kastanienseife

Den wässrigen Auszug herstellen – so geht’s

Für die Herstellung der Tinktur als wässrigen Auszug verwendet man etwa eine Handvoll halbierte Kastanien auf die angegebene Wassermenge. Das Wasser soll kalt sein, also bitte nicht vorher erwärmen. Benutzt auch bei diesem Rezept immer destilliertes Wasser, da der wässrige Auszug ja später zum Anrühren der Lauge genutzt werden soll. Der Auszug muss jetzt 5 bis 10 Tage stehen bleiben. Ihr werdet feststellen, dass sich schnell der erste Schaum bildet, das liegt an den Saponinen.

Seife selber machen: Die Lauge herstellen

Ihr könnt die Lauge für die Naturseife genauso herstellen wie gewohnt. Achtet darauf, dass der wässrige Rosskastanien-Auszug sehr kalt ist, also am besten direkt aus dem Kühlschrank oder sogar vorher eingefroren in praktischen Eiswürfelbehältern. Dazu gebt ihr dann das abgewogene NaOH und verrührt alles zur Lauge. Es ist wichtig, bei geöffnetem Fenster zu arbeiten, denn die Lauge wird noch etwas heißer als üblich! Außerdem verfärbt sie sich bräunlich.

Was man noch machen kann

Ich habe für die Naturseife das PÖ Roasted Chestnut von Gracefruit verwendet. Der Duft erinnert an geröstete Maronen mit ein wenig Vanille Kastanienseife selber machenund ich finde er passte sehr gut in die Seife. Der Seifenleim ist nicht schnell angedickt, die Verarbeitung war also gut möglich. Die Seife verfärbt sich etwas ins Braune, gelblich wäre sie aber ohnehin, da ja die Kastanien-Lauge auch nicht klar ist. Ihr könnt als Alternative zum PÖ natürlich auch ätherische Öle verwenden. Passend finde ich vor allem erdige und „waldige“ Düfte. Neben den Düften könnt ihr der Seife aber auch noch andere Dinge zugeben. Passend sind diverse gemahlene Kräuter oder ihr verwendet fein gemahlene Kastanien als Peelingzusatz. Dafür müssen die Kastanien geschält (keine angenehme Arbeit ;-)), grob zerteilt und dann getrocknet werden (etwa 5 bis 10 Tage). Anschließend könnt ihr die Kastanienstücke in einer Kaffeemühle reiben und dann nochmals durch ein feinmaschiges Sieb sieben. Somit verhindert ihr, dass zu grobe Stücke oder Schalenreste mit in den Seifeleim wandern. Das wäre unangenehm und kann auch zu kleinen Kratzern führen.

Seife selber machen – so geht’s

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Bitte beachtet beim selber machen der Kastanienseife immer die bekannten Sicherheitsregeln!

  1. Zuerst wird das Kokosöl in einem Topf ausgewogen und aufgeschmolzen. Nun können die Sheabutter und die Kakaobutter zugegeben und geschmolzen werden. Zu guter Letzt kommen noch die Öle hinzu.
  2. Die Lauge habt ihr ja bereits wie oben angegeben hergestellt. Öle/Fette und Lauge sollten jetzt auf 30° bis 40°C abkühlen.
  3. Stellt in der Zwischenzeit bereits alle gewünschten Zusätze bereit und denkt auch daran, die Seifenformen vorzubereiten.
  4. Wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist, kann die Lauge zu den Fetten gegeben und mit einem Löffel verrührt werden. Nehmt nun den Stabmixer zur Hilfe und bringt den Seifenleim zum Andicken.
  5. Düfte und Zusätze unterrühren und die Seifenmasse in die Formen füllen.
  6. Die Reifezeit sollte 4 Wochen nicht unterschreiten.

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3 Kommentare

  1. Hallo. Tolles Seifenrezept. Möchte es gerne nachsieden und habe deinen wässrigen Kastanienauszug nun 5 Tage stehen. Doch setzen sich oben so weiße Kügelchen ab. Habe eins rausgenommen und es ist wie ein kleiner Fusel. Könnte das Schimmel sein oder ist das von den Saponinen? Wäre dankbar für eine schnelle Antwort. gruß manou

  2. Hallo Martin,
    ja es stimmt schon, dass die Saponine hitzeempfindlich sind. Es ist meines Wissens nach jedoch bisher nicht wissenschaftlich belegt, ob und in welchem Umfang spezielle Stoffe den Verseifungsprozess überstehen. Daher empfehle ich beispielsweise auch immer, spezielle Wirkstoffe oder Wirkstofföle sparsam oder gar nicht beim Seife selber machen zu verwenden. Viele Inhaltsstoffe überstehen den Verseifungsprozess eben mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Dennoch sind viele Menschen davon überzeugt, dass der eine oder andere Wirkstoff in der späteren Seife positive Eigenschaften aufweist. Von daher bin ich der Meinung, jeder sollte ausprobieren und nutzen, was er oder sie für richtig hält. Natürlich sind viele Dinge (insbesondere bei der Seifenherstellung) auch „spielerei“ und dienen weniger dazu, der Seife einen wirklichen Effekt zu verleihen.
    Wenn man es ganz genau wissen möchte, hilft wohl nur ausprobieren (und in diesem Fall dann wohl einen Ansatz mit Kastaniensud und einen ohne) 😉
    Viele Grüße
    Stefanie

  3. Hallo, vielen Dank für dein Seifenrezept mit Rosskastaniensud. Sind die Saponine in der Kastanie hitzebeständig? Gehen die Saponine nicht kaputt durch die Hitze beim verlaugen?

    Herzliche Grüsse
    Martin

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