Hennapulver wird traditionell in Indien zur Körperbemalung verwendet. Insbesondere zu feierlichen Anlässen wie etwa zu Hochzeiten. In den 1990er Jahren wurden Henna aber auch bei uns populär. Damals wohl vor allem durch Stars wie Madonna, die sich für ihr Musikvideo aufwendig bemalen ließ. Aber nicht nur zum Malen natürlicher Körpermotive ist Henna gedacht, sondern auch, um die Haare sanft zu färben und zu pflegen. Und selbst in der selbst gemachten Seife kann Hennapulver eingesetzt werden. Es pflegt das Haar, sorgt für Glanz und verleiht zudem auch noch einen leichten Farbeffekt.
Henna zur Körperbemalung
Henna ist ein absolut natürliches Produkt, das aus den getrockneten Blättern des Cyperstrauchs (Lawsonia inermis) gewonnen wird. Das Hennapulver wird mit Flüssigkeit angemischt und kann dann zum Bemalen der Haut eingesetzt werden. Der typische Farbton geht ins bräunliche bis rote. Auf dem Markt erhältlich sind jedoch auch Henna Produkte, mit denen schwarze Tattoos gemalt werden können. Wer Henna für die Körperbemalung ausprobieren möchte, sollte darauf achten, das „richtige“ Henna zu kaufen. Denn vielen frei verkäuflichen Hennaprodukten sind Färbemittel zugesetzt, die die Färbung von Haut und Haar intensivieren und beschleunigen sollen. Leider wirken diese Stoffe jedoch häufig hautreizend und allergieauslösend. Achtet also am besten darauf, dass es sich um rein natürliche Hennaprodukte handelt, die frei von PPD (Paraphenylendiamin ) sind. Besser als „schwarzes“ Henna sind daher natürliche braune Hennaprodukte.
Henna für das Färben der Haare
Henna kann auch zum Färben der Haare verwendet werden. Es soll wesentlich schonender sein als das Färben mit chemischen Colorationen. Henna schließt die Schuppenschicht der Haare und sorgt so für einen schönen Glanz. Da Henna allerdings nur in einem rot-bräunlichen Ton erhältlich ist, kann nicht jedes Haar mit Henna gefärbt werden. Für eine natürlich leuchtende Nuance sorgt es aber vor allem im rötlichen und braunen Haar.
Tipp: Henna wird auch in einigen Naturseifen verwendet, um beispielsweise die eigene Haarfarbe aufzufrischen und dem Haar einen schönen Glanz zu geben.
Und wenn es ein richtiges Tattoo sein soll?
Ein interessantes, recht neues, Produkt ist das Jagua Gel. Beim Jagua Gel handelt es sich nicht um Henna, sondern um einen Farbstoff, der aus der Frucht der Pflanze genipa americana gewonnen wird. Diese Jenipapo-Frucht erinnert optisch an eine Feige. Die Frucht des im Amazon beheimateten Jenipapo-Baums ist essbar und die daraus gewonnene Farbe wird von den Ureinwohnern Venezuelas und Brasiliens schon lange zur Färbung der Haut genutzt. Der Unterschied zum natürlichen brauen Henna liegt vor allem in der Farbgebung. Hennatattoos haben eine typisch braune-rote Farbe, während Tattoos mit dem Saft der Jenipapo-Frucht (Jagua Gel) eine dunkelblaue bis schwarze Färbung annehmen und daher von „echten“ Tätowierungen kaum zu unterscheiden sind. Jagua Gel wird in Deutschland bisher nur in wenigen Shops angeboten. Offizieller Reseller ist My Henna aus Köln. Die Vorteile des Jagua Gels gegenüber echten Tattoos sind natürlich die, dass die Tätowierung nicht dauerhaft ist und das Bemalen der Haut völlig schmerzfrei ist. Die gemalten Tattoos verschwinden nach kurzer Zeit von alleine wieder. Man kann das Jagua Gel auch optimal nutzen, um ein Motiv zu testen, das man sich eventuell dauerhaft stechen lassen möchte.
Auf was geachtet werden sollte
Jede Substanz aus der Natur kann Allergien hervorrufen. Der eigentliche Hennafarbstoff ist zwar nicht dafür bekannt, die Haut zu sensibilisieren, die Zusätze in Hennaprodukten können dies aber sehr wohl tun. Daher ist es wichtig, nur natürliches Henna zu verwenden. Ein guter Ersatz für das schwarze Henna (dem allergieauslösende Zusätze beigemischt sind), ist das noch recht neue Jagua Gel, das eine schwarze oder dunkelblaue Färbung der Haut ermöglicht. Trotz des eigentlich recht geringen Allergierisikos bei den natürlichen Färbeprodukten ist es ratsam, die Produkte vor der Hautbemalung an einer kleinen Hautstelle auf ihre Verträglichkeit hin zu testen.