Zugegeben – zum Thema „Schönmacher aus der Küche“ gibt es gefühlte 400.000 Abhandlungen, Meinungen, Blogs und Artikel. Kämpft man sich durch diesen Dschungel, kommt man zum Ergebnis: einfach ALLES, was unter und über der Erde wächst, ist in irgendeiner Form für irgendeine Körperpartie gesund. Mit dieser Erkenntnis kann man zwar gut leben, aber eine wirkliche Hilfe bei der Entscheidung, welche Zutaten man in das persönliche Körperpflegeritual einbaut, ist sie nicht. Wir haben uns an das Experiment herangewagt und die berühmtesten „Küchenpflegetipps“ ausprobiert.
„Eigelb für glänzendes Haar“
So geht es: Eigelb mit einem Esslöffel Olivenöl vermengen und ins Deckhaar einmassieren. Das Ganze 10-15 Minuten wirken lassen, ausspülen.
So wirkt es: Das Ei soll rückfettend wirken, die Haarfülle verstärken und gegen Haarausfall wirken.
Die Meinung aus dem Praxistest: Das war kein angenehmes Prozedere – Ei in der Hand ist glitschig, klebrig und unangenehm. Auf der Kopfhaut fühlt sich das Ganze nicht viel besser an. Das Haar war nach der Kur zwar etwas weicher, aber wir sind davon überzeugt, dass das nur am zugesetzten Olivenöl gelegen ist.
„Avocado für geschmeidige Haut“
So geht es: das Fruchtfleisch einer Avocado mit Honig und einem Schuss Milch oder Sahne pürieren und auf das Gesicht auftragen. Alles 20 Minuten einwirken lassen und abspülen.
So wirkt es: Avocado ist besonders reich an Öl, Vitaminen und Mineralstoffen und transportiert diese Wirkstoffe direkt in die Hautpartien.
Die Meinung aus dem Praxistest: Der grüne Brei sieht zwar nicht sehr hübsch aus, riecht dafür aber wunderbar frisch und hat eine angenehme Konsistenz. Das Auftragen auf die Gesichtspartien, ohne sich selbst und den Badezimmerboden mit grünen Flecken zu verzieren, ist eine Herausforderung, aber einmal geschafft, kann man sich zurücklehnen und die wohltuende Wirkung genießen. Wir haben es toll gefunden.
„Kaffee als Peelingwunder“
So geht es: 100 g Kaffee mit heißem Wasser aufgießen, bis ein Brei entsteht. Den Brei in kreisenden Bewegungen auf die entsprechenden Hautstellen einreiben und anschließend abwaschen.
So wirkt es: Kaffee bzw. Koffein soll die Durchblutung des Bindegewebes anregen und die Haut streichelzart machen.
Die Meinung aus dem Praxistest: Tut es nicht! Zumindest nicht außerhalb der Dusche, denn der Kaffesatz verteilt sich weniger auf der Haut, als vielmehr am Boden. Die Konsistenz dieses „Peelings“ ist nicht angenehm, sondern rau, da keine Fette oder andere Verbindungsstoffe enthalten sind, die eine Haltbarmachung auf der Haut bewirken würden. Die Kaffeekörner hat man nach einer Rundum-Anwendung einfach überall, insbesondere zwischen den Fingernägeln. Viel besser ist da unser Kaffeepeeling mit pflegenden Inhaltsstoffen, das wir hier vorgestellt haben!
„Sheabutter als Allround-Talent“
So geht es: Sheabutter pur wird auf trockene Hautstellen wie die Lippen, Ellenbogen, Füße, Knie, etc. aufgetragen und sanft einmassiert.
So wirkt es: Wir wissen, dass Sheabutter ein wahres Multitalent in der Hautpflege ist. Sie enthält besonders viel Vitamin E und weitere Inhaltsstoffe, die die Butter zur Pflege trockener, empfindlicher und entzündlicher prädestinieren. Kein Wunder also, dass Naturkosmetikhersteller wie L’Occitane oder The Body Shop Sheabutter in bester Qualität sogar pur anbieten.
Die Meinung aus dem Praxistest: Sheabutter sollte entnommen und in den Händen etwas angewärmt werden. So lässt sich die vorher doch recht feste Butter leicht auf der Haut verteilen und gut einmassieren. Zugegeben, es dauert etwas, bis die Sheabutter etwas eingezogen ist. Das macht aber nichts, denn diese Zeitspanne kann man wunderbar nutzen, um die natürliche Butter sanft in die Haut einzumassieren. Das sollte man bei einigen Anwendungsgebieten ohnehin machen, zum Beispiel bei der Behandlung und zur Vorbeugung von Schwangerschaftsstreifen – gegen die Sheabutter auch helfen soll! Das Tolle: Wenn die Sheabutter erstmal eingezogen ist, wirkt die Haut schön glatt und zart. Trockene Stellen erscheinen viel weniger rau und schuppig. Was die Schwangerschaftsstreifen angeht: da müssen wir wohl noch den Langzeittest abwarten 😉
„Honig als Weichmacher“
So geht es: einen Teelöffel Honig mit 250 Milliliter warmen Wasser und einem Spritzer Apfelessig mischen und nach dem Waschen sanft ins Haar einmassieren – nicht ausspülen.
So wirkt es: die natürlichen Wirkstoffe des Honigs, Lipide und Aminosäuren, dringen ins Haar ein und helfen trockenem Haar, sich zu regenerieren.
Die Meinung aus dem Praxistest: Die Mischung riecht durch das zusetzen von Apfelessig zwar etwas streng, dieser Geruch verschwindet aber im getrockneten Haar zur Gänze. Dafür ist das Haar glänzend und geschmeidig, die Herstellung und Anwendung absolut unkompliziert und einfach. Diese Mischung sollten man einmal wöchentlich in die Haarwaschroutine einbauen.
„Olivenöl – das Wundermittel für alles“
So geht es: hochwertiges Olivenöl pur in die Haare einmassieren oder auf die Haut auftragen.
So wirkt es: erstklassiges Olivenöl ist besonders reich an ungesättigten Fettsäuren, die direkt ins Haar oder in die Haut eindringen und Feuchtigkeit spenden.
Die Meinung aus dem Praxistest: Die Wirkung ist unumstritten, das können auch wir bestätigen. Egal ob Hände, Ellenbogen, Füße oder Haare – alles wird unmittelbar nach der Anwendung geschmeidig und zart. Das Auswaschen aus vollem Haar ist zwar mühsam, doch das ist es wert.
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