Zusammensetzung von Pflanzenölen und deren Einfluss auf die Haut

Über Fettsäuren und deren Wirkweise

Zusammensetzung von Pflanzenölen
Zusammensetzung von Pflanzenölen

Doppelbindungen, Fettsäuren? Dass Pflanzenöle gut für unsere Haut sind, wissen die meisten. Doch woran liegt das eigentlich? Und wieso unterscheiden sich Pflanzenöle überhaupt und wieso ist nicht jedes pflanzliche Öl für jeden Hauttyp geeignet? Erfahre hier, wie die Zusammensetzung von Pflanzenölen ihr Wirkung beinflusst.

Pflanzliche Öle sind einer der wichtigsten Inhaltsstoffe, wenn es um die Herstellung von Seifen, Cremes und anderen Kosmetikprodukten geht. Die sogenannten Pflanzenöle sind Naturprodukte und stammen meistens aus den Samen, Kernen und Früchten verschiedener Pflanzen. Das altbekannte Sonnenblumenöl sowie auch das Olivenöl, das vor einigen Jahren einen wahren Boom durchlebte, zählen daher zu den Pflanzenölen. Diese Öle sind für Cremes und Seifen besonders wichtig, denn durch die Zusammensetzung von Pflanzenölen und den unterschiedlichen Eigenschaften sorgen sie für die Pflege und Rückfettung der Haut und sie sind zudem dem natürlichen Hautsebum ähnlich.

Sowohl bei der Herstellung von Seifen als auch beim Rühren von Cremes und andere Kosmetika sollte man stets auf eine ausgewogene Kombination an Pflanzenölen achten. Denn Öl ist nicht gleich Öl. Die Zusammensetzung von Pflanzenölen unterscheiden sich teilweise erheblich und haben daher auch eine unterschiedliche Wirkung auf die Haut. Eins haben die Pflanzenöle aber gemein: Sie bestehen alle aus den sogenannten Fettsäuren, Vitaminen, Provitaminen und Phytosterolen. Daneben können aber noch weitere Inhaltsstoffe vorhanden sein, die wir hier aber außen vor lassen können.

Zusammensetzung von Pflanzenölen

Aus chemischer Sicht spricht man bei Pflanzenölen von Triglyeriden, da an die Glycerolester meistens drei Fettsäuren gebunden sind. Fettsäuren sind langkettige Kohlenwasserstoffsäuren. Interessant ist dabei der Zusammenhang der Bindungen im Molekül: Ketten, die zwischen den einzelnen C-Atomen eine Doppelbindung aufweisen, werden als ungesättigte Fettsäuren bezeichnet. Bei Einfachbindungen spricht man hingegen von gesättigten Fettsäuren. Einige Fettsäuren haben mehrere Doppelbindungen, andere hingegen nur eine. Liegt nur eine einzige Doppelbindung vor, spricht man von den „einfach ungesättigten Fettsäuren“. Besitzt die Fettsäure hingegen mehrere Doppelbindungen, spricht man von den „mehrfach ungesättigten Fettsäuren“. Ungesättigt sind viele Fettsäuren, weshalb sie auch schneller oxidieren und ranzig werden als gesättigte Fettsäuren. Die Doppelbindungen spalten sich durch Kontakt mit Sauerstoff nämlich schneller auf.

Konsistenz der Fettsäuren abhängig von den Doppelbindungen

Aber nicht nur bezüglich des Ranzigwerdens eines Öls geben uns die Doppelbindungen Auskunft. Denn es ist auch so, dass gesättigte Fettsäuren einen höheren Schmelzpunkt besitzen als ungesättigte. Das bedeutet, gesättigte Fettsäuren sind in der Regel bei Raumtemperatur fest, während ungesättigte Fettsäuren flüssig sind. Je nach Fettsäure-Zusammensetzung eines Öls sind die Pflanzenöle also fest, flüssig oder „halb-fest“ bei Raumtemperatur. Beispiele sind zum Beispiel Kokosfett, Sheabutter und Rapsöl, die alle eine völlig unterschiedliche Konsistenz bei Raumtemperatur haben.

Zusammensetzung von Pflanzenölen – Die Fettsäuren der Pflanzenöle

Die Fettsäuren, die im Pflanzenöl vorkommen, sind im Wesentlichen Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Ölsäure, Stearinsäure, Linolsäure, α-Linolensäure und γ-Linolensäure. Alle diese Fettsäuren weisen unterschiedliche Kettenlängen auf (Anzahl an C-Atomen auf) und besitzen auch eine unterschiedliche Anzahl an Einfach- und Doppelbindungen. Das macht die Fettsäuren in ihren Eigenschaften so verschiedenartig. Jedes Pflanzenöl besteht nun also aus einigen dieser Fettsäuren in unterschiedlichem Anteil. Somit variieren also auch de Eigenschaften des jeweiligen Pflanzenöls.

Welche Eigenschaften haben die Fettsäuren auf die Haut?

Zusammengefasst kann man den einzelnen Fettsäuren diese Eigenschaften zuschreiben:

1. Ölsäure (einfach ungesättigte, langkettige Fettsäure): Gute Gleiteigenschaften / Verteilbarkeit, fördert Penetration von Wirkstoffen in die Hautbarriere, sorgt für weiches Hautgefühl. Pflanzenöle mit einem hohen Anteil an Ölsäure: Aprikosenkernöl, Haselnussöl, Kameliensamenöl und andere.

2. Laurinsäure (gesättigte, mittelkettige Fettsäure): antimikrobiell, pilzabtötend, kühlend, Öle mit einem hohen Anteil an Laurinsäure lassen sich gut verteilen, erzeugen ein glattes Hautgefühl und sind leicht konsistenzgebend. Pflanzenöle mit einem hohen Anteil an Laurinsäure: Ein gutes Beispiel ist das Kokosöl.

3. Myristinsäure (gesättigte, mittelkettige Fettsäure): antimikrobiell und konsistenzgebend, verleiht zartes Hautgefühl.

4. Palmitinsäure (gesättigte, langkettige Fettsäure): Zu einem hohen Anteil im menschlichen Hautsebum vorkommend. Da sich der Anteil jedoch im Laufe des Lebens reduziert, werden stark palmitinsäurehaltige Öle bevorzugt bei reifer Haut verwendet. Öle mit einem hohen Gehalt an Palmitinsäure wirken leicht rückfettend und geben Konsistenz. Vorsicht: Sie können leicht komedogen wirken. Pflanzenöle mit einem hohen Anteil an Palmitinsäure: Kakaobutter, Sanddornfruchtfleischöl und andere.

5. Stearinsäure (gesättigte, langkettige Fettsäure): Jeder, der bereits Cremes hergestellt hat, dürfte diese Fettsäure kennen. Sie wird auch pur als Konsistenzgeber in Cremes verwendet und dient bei der Seifenherstellung dazu, die Seife sehr fest zu machen und ihr einen üppigen, stabilen Schaum zu verleihen. Stearinsäure kann auf der Haut einen Film bilden, der abschirmt und den Talg schwer abfließen lässt. Daher ist sie in Cremes bei unreiner Haut weniger gut geeignet. Pflanzenöle mit einem hohen Anteil an Stearinsäure: Kakaobutter.

6. Linolsäure (zweifach ungesättigte, langkettige Fettsäure): Öle, die reich an Linolsäure sind, können besonders bei empfindlicher, irritierter und trockener Haut empfohlen werden. Sie wirken wenig fettend, sind leicht und gut verträglich. Öle, die reich an Linolsäure und γ-Linolensäure sind, werden sogar bei neurodermitischer Haut empfohlen. Pflanzenöle mit einem hohen Anteil Linolsäure: Nachtkerzenöl, Sonneblumenöl, Walnussöl, Distelöl, Hanföl und andere.

7. γ-Linolensäure (dreifach ungesättigte, langkettige Fettsäure): Wirkt entzündungshemmend, beruhigend, juckreizstillend und regenerierend. Pflanzenöle mit einem hohen Anteil an γ-Linolensäure: Borretschsamenöl.

8. α-Linolensäure (dreifach ungesättigte, langkettige Fettsäure): Besonders bei reifer Haut beliebt, denn die α-Linolensäure fördert die Zellregeneration und aktiviert die Neubildung von Zellen. Wirkt außerdem entzündungshemmend. Pflanzenöle mit einem hohen Anteil an α-Linolensäure: Hanföl, Wildrosenöl, Sanddornkernöl und andere.

Was sonst noch in den Pflanzenölen enthalten ist

Pflanzenöle weisen neben den verschiedenen Fettsäuren auch unterschiedliche Gehalte an Vitaminen auf. Häufig Vorkommendes ist Vitamin A bzw. eine Vorstufe davon. Vitamin A erfüllt positive Eigenschaften, da es die Haut regeneriert und im gewissen Maße sogar die Zellteilung anregen kann. Daher sind Pflanzenöle, die reich an Vitamin A sind sehr gut bei reifer Haut geeignet.

Auch ein hoher Anteil von Tocopherol ist durchweg positiv. Tocopherol ist ein natürliches Antioxidant, das nicht nur unsere Hautzellen vor schädlichen Umwelteinflüssen schützt, sondern auch verhindert, dass das Öl schnell ranzig wird. Besonders reich an Tocopherol ist unter anderem Weizenkeimöl.

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