Kennt ihr die Pflanze Chelidonium majus? Besser auch bekannt unter dem Namen Schöllkraut- gesehen hat sie bestimmt jeder schon einmal, wenn auch vielleicht unbewusst. Oft wird der Pflanze, die unscheinbar an Mauern wächst keine Bedeutung geschenkt oder sie wird als Unkraut abgetan. Schöllkraut gehört zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae), hat grüne Blätter und gelbe Blüten und kann bis zu 70 cm hoch werden.
Bricht man den Stängel ab, so tritt aus den Milchröhren ein gelb-oranger Milchsaft hervor, der giftig ist. Von einem Verzehr oder der Zubereitung als Tee ist deswegen dringend abzuraten! Schöllkraut wird schon seit jeher als Heilpflanze verwendet, schon meine Oma hat eine Warze von mir damit erfolgreich behandelt. Es ist nämlich wissenschaftlich bewiesen, dass die Pflanze einige Alkaloide (Verbindungen chemischer Stoffe, die auf den menschlichen Organismus wirken) enthält. Im Herbst befinden diese sich in der Wurzel, die in dieser Zeit hochgiftig ist. Schöllkraut wirkt auf viele Wege: es ist zum einen anti-bakteriell, virenhemmend, schwach gewebeschädigend und pilzhemmend.
Anwendungsgebiete von Schöllkraut
Schöllkraut kann helfend beziehungsweise lindernd wirken bei Gicht, Rheuma, Warzen, Ekzemen, Akne, Milzerkrankungen, Augenerkrankungen (Maria Treben schwört darauf).
Schöllkraut zur Warzenbehandlung
Tinkturen aus der Apotheke oder das Verätzen mittels Stickstoff ist oft sehr hautschädigend, besonders für die umliegende Haut. Deswegen bedienen sich viele erst einmal in der Natur, um die unschönen Hautwucherungen (oft an Füßen oder Händen) oder Hühneraugen wegzubekommen. Um mit Schöllkraut den Warzen eine Kampfansage zu machen, muss der Saft der Pflanze (die frisch aus der Natur geholt werden muss, damit sie nicht vertrocknet) zwei bis dreimal regelmäßig jeden Tag auf die betroffene Stelle aufgetragen werden. Die umliegende Haut sollte geschützt werden, indem man Vaseline auf die gesunde Haut aufträgt und kein gesundes Gewebe geschädigt wird. Der Saft wirkt nämlich ätzend und löst die Warze so nach und nach auf. Und was man noch braucht: Geduld! Denn Warzen verschwinden nicht einfach so von heute auf morgen. Kleiner Trost: Sie sind zwar lästig, aber kein Weltuntergang.
Auch in der Pharmaindustrie ist das Schöllkraut ein anerkannter Bestandteil von Medikamenten, beispielsweise auch gegen Krebs. Neben seiner natürlichen Form als Pflanze findet man es auch in Form von Kapseln, Tee, Balsam und Tropfen.
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