Sie sollen pflegen, färben und zu einem dezenten Duft verhelfen: Ölauszüge, auch als Mazerate bekannt. Ein beliebter Ölauszug ist Ringelblumenöl, das gerne in Ringelblumensalbe, Cremes und auch Seifen Verwendung findet. Ein solches Mazerat kannst du dabei ganz einfach selbst herstellen. Erfahre hier, wie du schnell und einfach Ölauszüge selber machen kannst.
So macht man einen Ölauszug selber
Die gängigste Methode, um Seifen selber zu machen, ist die Verwendung von im Handel erhältlichen Inhaltsstoffen – beispielsweise von natürliche Ölauszügen. Diese haben in einer Seife zwei Funktionen: Sie sorgen sowohl für den individuellen Duft (auch wenn dieser in der Seife eher dezent ist) einer Seife und damit wiederum auch für eine bestimmte Wirkung. Wer keine Ölauszüge bzw. Wirkstofföle aus dem Handel verwenden möchte, kann wie die Naturseife selbst auch die Ölauszüge selbst herstellen. Denn wie sich Ölauszüge selber machen lassen, ist gar nicht so schwer. Und hier findet ihr die ausführliche Anleitung:
Schritt 1 beim Ölauszüge selber machen: Pflanzenteile zerkleinern
Bei den meisten Rezepturen, um Ölauszüge für das Seife selber machen herzustellen, werden frische Pflanzenteile verwendet. Diese müssen zuerst gesäubert werden, so dass sie frei von Schmutz aber auch von abgestorbenen, verfärbten oder welken Stellen sind. Anschließend werden die Pflanzenteile zerkleinert. So bietet sich dem Öl mehr Ansatzfläche.
Frische Pflanzen können auch zerstoßen werden beispielsweise mit einem Mörser oder einem Blitzhacker. Diese Anwendung sollte jedoch nur kurz erfolgen, damit die Zellwände lediglich aufgebrochen werden. Ölauszüge aus frischen Pflanzen sind meist intensiver als bei getrockneten Pflanzen, allerdings besteht bei frischen Pflanzen auch eine erhöhte Schimmelgefahr. Um diese zu verringern, empfiehlt es sich, das frische Pflanzenmaterial einige Stunden bis zu zwei Tage vor der Verarbeitung anwelken zu lassen und dann erst zu zerkleinern. Derart angetrocknet können die Blüten und Pflanzenteile gut weiterverarbeitet werden.
Schritt 2 beim Ölauszüge selber machen: Pflanzenteile mit Öl übergießen
Nachdem die Pflanzenteile zerkleinert wurden, werden sie im nächsten Schritt mit nativem und fettem Öl übergossen. Hierzu empfehlen sich vor allem hochwertige und naturbelassene Öle, die nicht raffiniert wurden und nicht leicht oxidieren wie Olivenöl, Jojobaöl und Sesamöl oder auch Traubenkernöl. Ein beliebtes Öl für Mazerate ist zudem Sonnenblumenöl. Da Sonnenblumenöl aber schnell ranzig wird, sollte ein Antioxidant wie Vitamin E zum Auszug gegeben werden.
Bei einem schonenden Kaltauszug ruhen die übergossenen Pflanzenteile anschließend für die Extraktionszeit. Hierbei ist es wichtig, einen weder zu kurzen noch zu langen Zeitraum zu wählen. Ruhen die Pflanzenteile zu kurz im Öl, kann keine ausreichende Extraktion der Wirkstoffe erfolgen. Ruhen sie zu lang, besteht die Gefahr, dass sich die Pflanzenteile zersetzen.
Für die Ruhephase beim Ölauszüge selber machen empfiehlt sich daher ein Zeitraum von zehn und 14 Tagen. Während dieser Zeit müssen alle Pflanzenteile gut bedeckt sein, damit sich kein Schimmel bildet. Außerdem muss der Ansatz zweimal pro Tag bewegt werden, da sich die Wirkstoffe so am besten aus dem zerkleinerten Pflanzenmaterial lösen.
Während früher empfohlen wurde, die im Öl schwimmenden Pflanzenmaterial in die Sonne zu stellen, weiß man heute, dass direkte Sonneneinstrahlung keine nennenswerten Vorteile für das Ölauszug selber machen darstellt. Licht und Sonne tun den meisten Pflanzenölen auch nicht besonders gut und die Haltbarkeit der Öle könnte leiden. Sattdessen spielt die Temperatur die wesentliche Rolle. Eine moderate Zimmertemperatur ist dabei deutlich besser als zu hohe Temperaturen. Statt eines Kaltauszugs kann auch ein Heißauszug erfolgen. Dabei werden die mit Öl übergossenen Pflanzenteile anschließend nicht stehen gelassen, sondern erhitzt und für zwei bis drei Stunden simmern gelassen. Ein Kaltauszug ist aber immer die schonendere Variante.
Schritt 3 beim Ölauszüge selber machen: Öl abseihen
Nach der Ruhephase von maximal zwei Wochen bzw. nach dem Simmern wird das Öl abgeseiht. Hierfür eignen sich Leinentücher besonders gut. Bei einer kühlen und dunklen Lagerung in einer gut verschlossenen Braunglasfalsche kann der Ölauszug einige Zeit gelagert werden. Da Ölauszüge jedoch nicht sonderlich stabil sind, empfiehlt sich ein Aufbrauchen innerhalb von sechs Monaten.
Welcher Ölauszug für welche Wirkung?
Je nachdem, welche Pflanze und welches Öl verwendet wurden, wird ein Ölauszug mit unterschiedlicher Wirkung hergestellt. Für trockene Haut oder reife Haut empfiehlt sich ein Auszug mit Centellakraut in Sesamöl. Fettige und unreine Haut wird strahlend und rein mit einem Auszug aus Schafgarbenkraut, Kamillenblüten und Lavendelblüten in Traubenkernöl. Für eine beruhigende Wirkung und die Herstellung einer Naturseife mit angenehmem Duft empfiehlt sich ein Auszug aus Vanilleschoten und Jojobaöl.
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