Leinöl oder Leinsamenöl gilt aufgrund seines sehr hohen Anteils an Omega 3-Fettsäuren als äußerst gesund in der Küche. Der Geschmack des Leinöls ist jedoch gewöhnungsbedürftig. Tatsächlich können wir Leinöl aber nicht nur in der Küche einsetzen, sondern es auch in Kosmetikprodukten nutzen oder pur verwenden. Leinsamenöl in Seifen zu verwenden, ist ebenfalls möglich. Allerdings hat Leinöl hierin einige Nachteile und bei der Seifenherstellung gibt es daher einiges zu beachten.
Was ist Leinsamenöl?
Leinöl (auch „Leinsamenöl“) wird aus einer der ältesten Kulturpflanzen der Welt, dem Lein, gewonnen. Bereits vor 6000-8000 Jahren wurde die Leinpflanze von den Sumerern und Ägyptern angebaut, heute ist der Lein auf der ganzen Welt verbreitet. Lein ist eine 60-120 Zentimeter große Pflanze mit kahlen, dicht beblätterten Stängeln. Die Blüten sind blau, die kugelförmige Kapselfrucht enthält die Samen, die vor allem in der Ernährung wertvoll sind. Leinsamen werden nämlich gerne als Zusatz von Müslis und Brot verwendet.
INCI: Linum Usitatissimum Seed Oil
Herstellung und Wirkung vom Leinsamenöl
In den Kapselfrüchten der Leinpflanze befinden sich die Samen, rund 7 Samen kann eine Kapsel einschließen. Die Samen sind sehr fettreich und weisen einen Ölgehalt von etwa 26 bis 45% auf. Das Leinöl wird durch Kaltpressung der zerkleinerten Leinsamen mit geringem Druck gewonnen. Eine weitere Gewinnungsmethode ist die Extraktion gefolgt von der Raffination. Raffiniertes Leinöl hat eine helle gold-gelbe Farbe, wenn es kaltgepresst wurde hingegen hat das Öl eine grüngelbe, intensiv goldgelbe oder braune Färbung. Das wertvolle Leinöl riecht stark würzig, der Geruch erinnert etwas an Heu. Ähnlich ist auch der Geschmack. Es gilt als sehr gesundes Öl für die Küche, als gutes Hautpflegemittel und zudem kann Leinsamenöl in Seifen verwendet werden.
Verwendung von Leinöl in der Naturkosmetik und Leinsamenöl in Seifen
Leinsamenöl besteht zum größten Teil aus α-Linolensäure und ist daher ein ideales Öl bei reifer Haut. Die dreifach ungesättigte, langkettige Fettsäure kann die Zellregenration fördern und besitzt eine entzündungshemmende Eigenschaft. Darum ist Leinöl auch bei entzündlichen Hautzuständen und Akne gefragt. Ölsäure und Linolsäure ergänzen das Fettsäurespektrum und machen Leinöl zu einem guten Hautpflegeöl bei trockener, rissiger und empfindlicher Haut – wenn nur die negativen Eiegnschaften des Leinöls nicht wären.
Außerdem wird Leinöl wird gerne in der Pharmazie eingesetzt, da es lipidsenkende, blutdruckregulierende und antibakterielle Eigenschaften aufweist. Daher ist es auch in der Ernährung sehr beliebt.
In der Naturkosmetik wird Leinöl gerne zur Behandlung von Hautrissen verwendet. Umschläge mit Leinöl wirken erweichend und schmerzlindernd, außerdem wird dem Öl eine zellregenerierende Wirkung nachgesagt. Der Einsatz in Cremes ist hingegen weniger beliebt, denn Leinöl hat leider zwei Eigenschaften, die die Verwendung schwierig machen:
- es riecht sehr intensiv
- und verharzt bei Kontakt mit Luftsauerstoff sehr schnell (stark trocknendes Öl, Jodzahl 187).
Leinsamenöl in Seifen
Hochwertiges Leinöl kann auch bei der Herstellung von Naturseifen eingesetzt werden, wobei man es in der Regel in Schmierseifen (flüssige oder halb-feste Seife) einsetzt. Leinöl macht die Seife nämlich sehr weich. Wer das Öl dennoch in festen Seifen einsetzen möchte, sollte es sehr sparsam verwenden und es mit vielen festen Fetten kombinieren. Leinsamenöl in Seifen einzusetzen ist daher eher unüblich.
Spreiteigenschaften
langsam spreitendes Öl
Achtung
Leinöl neigt bei hohem Zerstäubungsgrad auch bei Raumtemperatur zur Selbstentzündung. Mit Leinöl getränkte Lappen sollten daher in einem luftdichten Schraubglas aufbewahrt werden.