Vegane Kosmetik ist heute besonders gefragt, denn immer mehr Menschen legen Wert auf einen bewussten Umgang mit der Natur. Obwohl man meinen könnte, Kosmetik sei meistens vegan, entspricht dies häufig nicht der Realität. Denn auch in Kosmetika werden zahlreiche Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs eingesetzt.
Vegane Kosmetik und Tierversuche
Vegane Kosmetikprodukte werden ebenso wie Kosmetika, die nicht in Tierversuchen getestet wurden, immer beliebter. Seit März 2013 dürfen keine Kosmetikartikel mehr verkauft werden, die an Tieren getestet wurden. Für einige Inhaltsstoffe, die unter die „Chemikalienrichtlinie“ fallen, sind sie jedoch weiterhin vorgeschrieben. Vegane Kosmetik besteht nur aus solchen Stoffen, die keinen tierischen Ursprung haben. Wer tierversuchsfreie Kosmetik kaufen möchte, muss also auf beide Hinweise achten, vegan heißt nicht tierversuchsfrei oder umgekehrt.
Was ist drin in veganer Kosmetik – oder besser gesagt: nicht drin?
Wer sich einmal dazu entschlossen hat, seine Lebensweise auf vegan umzustellen, kommt auch nicht daran vorbei, seine Kosmetik und Körperpflegeprodukte nach diesem Aspekt auszuwählen. Bei den meisten Frauen steht das Mitleid mit den Tieren im Vordergrund, wenn sie ab sofort nur noch Cremes & Co ohne Tierbestandteile kaufen. Wer sich einmal mit dem Thema befasst, wird sich wundern, was alles so Tierisches in Körperpflegeprodukten steckt. Die meisten von uns Frauen wissen, dass Lippenstifte Rinderfett enthalten können und die rote Farbe oft aus Schildläusen gewonnen wird. Aber wer denkt schon daran, dass das Keratin in der Haarpflege nicht aus dem Chemielabor, sondern aus Federn oder Hörnern von Tieren stammt?
Vegane Kosmetik finden
Um tatsächlich vegane Kosmetik zu finden, kann man sich auf verschiedene Gütesiegel konzentrieren, mit denen die Produkte ausgewiesen sind. Dazu zählt beispielsweise das „Vegan-Siegel“ von Vegan Society, das auch als „Veganblume“ zu erkennen ist. Das britische Unternehmen zeichnet Produkte aus, die nicht an Tieren getestet wurden und auch keine tierischen Bestandteile enthalten. Auch die bekannten Naturkosmetikhersteller haben immer mehr vegane Kosmetik oder Körperpflegeprodukte in ihrem Angebot. Alleine das Unternehmen Lavera hat von seinen 250 Produkten bereits knapp 180 im Angebot, die keine tierischen Bestandteile enthalten.
Auch wenn die in konventionellen Produkten enthaltenen Bestandteile, die zum Beispiel aus Federn, Hörner und sonstige Substanzen stammen, für Menschen unschädlich sind, wer nichts Tierisches mehr in seiner Pflege mag, muss auf Pflanzen ausweichen:
- Gelatine aus Knochen wird Gelatine aus Algen oder Apfelpektin verwendet
- Rindertalg kann Olivenöl eingesetzt werden, so wird mit Natron-Lauge Seife hergestellt
- Schildlaus-Farbstoff wird für vegane Kosmetik Rote Bete verwendet
- Milchsäure im Duschgel wird durch Zitronensäure ersetzt
- Aus Sehnen gewonnenes Kollagen kann durch Sojabohnenextrakt ersetzt werden
Auch vegane Kosmetik kommt nicht immer ohne synthetische Hilfsmittel aus
Wer Kosmetik ohne tierische Bestandteile nutzen möchte, kann solche Produkte wählen, welche die zuvor genannten Ersatz-Inhaltsstoffe haben. Da es noch nicht so viele ausgewiesene vegane Kosmetikprodukte gibt, könnten solche von konventionellen Herstellern eine gute Alternative sein. Manche Hersteller verwenden synthetische Inhaltsstoffe, die auch von Veganerinnen und Veganern akzeptiert werden.
Auch Parfüms können tierfreundlich sein, sofern sie keine Sekrete von Moschushirsch oder vom Pottwal haben. Auch diese Bestandteile können auf synthetische Weise hergestellt werden. Es ist jedoch leider so, dass nicht alles durch künstliche Stoffe ersetzt wird, denn es ist für die Hersteller einfach unbequem und wahrscheinlich teurer. Wer sicher vegane Kosmetik kaufen möchte, sollte sich an die bekannten Naturkosmetikhersteller halten und dann auf das Label für vegane Inhaltsstoffe achten.
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