Waschbare Wattepads, Haarseifen, handgemachte Duschbars, vegane Produktlinien – immer häufiger verfolgen die sich durchsetzenden Beauty-Trends einen Aspekt der Nachhaltigkeit. Auch feste Kosmetik erkämpft sich aus diesem Grund mehr und mehr einen Platz in unseren Badezimmern. Doch welche Vorteile haben feste Kosmetikprodukte?
Befürworter fester Kosmetik benennen viele praktische Gründe ihrer Wahl: Die Artikel sind gut für Reisen geeignet, laufen nicht aus und sind länger haltbar. Man zahlt für das reine Produkt und nicht für den hohen Wasseranteil. Da in fester Kosmetik auf starke Konservierungsstoffe wie die umstrittenen Parabene verzichtet werden kann, ist sie meist besser für Allergiker geeignet. Außerdem wollen viele Konsumenten auch im Badezimmer für Nachhaltigkeit sorgen. Ein hoher Plastikverbrauch schadet unserer Umwelt. Bei der Produktion fester Kosmetikprodukte kann an Verpackungsmüll eingespart werden, die meisten festen Kosmetika sind sehr sparsam verpackt und auf Plastikflaschen kann verzichtet werden.
Im Jahr 2018 lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Kunststoffverpackungen in Deutschland bei rund 39 Kilogramm und damit sogar deutlich über dem EU-Durchschnitt. Darüber hinaus enthält feste Kosmetik kein Mikroplastik, wie das bei herkömmlichen Konkurrenzprodukten oft der Fall ist. Dieses Mikroplastik verteilen wir auf unserer Haut und in unserem Haar oder spülen es mit dem Abwasser in die Umwelt.
Feste Kosmetik – Von der Duschseife bis zum festen Conditioner
Der Klassiker im Bereich der festen Kosmetik ist die Handseife. Seifen sind seit vielen Jahren wieder echte Trendprodukte. Daher bekommen wir natürliche Seifen inzwischen auch von Naturkosmetikherstellern nicht nur für die Handreinigung, sondern auch als Duschseife, Gesichtsseife oder Haarseife. Doch mittlerweile werden darüber hinaus auch weitere Produkte angeboten:
- Haarseifen, Shampoo-Bars und feste Conditioner
- Deo-Bar und Parfüm-Döschen
- Feste Handcreme
- Lotion-Bars und Badebomben
- Rasierseifen
- Fußpflege-Ei
- Zahnputztabletten
- Zahnseife
Manch ein Konsument beklagt ein zu geringes Schäumgefühl beim Einsatz von Haarseifen und Co. Ebenso haben einige Tester das Empfinden, nicht wirklich gereinigt zu sein. Tatsächlich kann da etwas dran sein, denn insbesondere bei Haarseifen bleiben vor allem in Gegenden mit sehr kalkhaltigem Wasser oft Rückstände im Haar zurück. Dadurch ist das Haar schwerer kämmbar. Eine sogenannte „saure Rinse“ mit der man das Haar nachspült, kann Abhilfe leisten. Sie besteht aus ein bis zwei Esslöffeln Apfelessig oder Zitronensäure, die mit Wasser verdünnt werden. Nach dem Duschen sollten die Seifen außerdem trocken gelagert werden, beispielsweise in einem Körbchen in der Dusche.
Meistens ist es aber so, dass man sich an die neuen Produkte ohne Plastik etwas gewöhnen muss, da ihre Handhabung natürlich etwas völlig anderes ist. Mit etwas Geduld und Lust zur Umgewöhnung findet sich in den meisten Fälle das richtige Produkt und auch der Umgang damit. Längst ist das Sortiment so groß, dass auf verschieden Haar- und Hauttypen eingegangen wird. In Online-Foren kann man sich Tipps von Anderen holen und sich über Erfahrungen austauschen. Und wer keine Produkte kaufen möchte, kann feste Kosmetik mit ein wenig Übung und Recherche teilweise auch selbst herstellen.
Feste Kosmetik kaufen – wo werde ich fündig?
Wer feste Kosmetik kaufen möchte, wird in vielen Unverpackt-Läden und in Online-Shops mit plastikfreien Produkten fündig. Doch auch herkömmliche Drogerien haben ihr Sortiment angepasst und Produkte verschiedener Hersteller in der Auslage. Doch manchmal ist Vorsicht geboten, denn nicht jedes feste Produkt ist frei von bedenklichen Inhaltsstoffen oder auf natürlicher Basis hergestellt. Denn feste Kosmetik sollte nicht nur Verpackungen einsparen, sondern eben auch aus natürlichen pflanzlichen Zutaten hergestellt und möglichst auch bio und fairtrade sein. Mit ein wenig Recherche wird man auch ein passendes Produkt finden, egal, ob es eine Seife, ein festes Shampoo oder ein fester Conditioner sein soll.
Manch einer hat Spaß daran, feste Kosmetik selbst herzustellen. Anleitungen findet man zu genüge im Netz (natürlich auch auf naturseife-und-kosmetik.de) und viele der Zutaten in der eigenen Küche. Letztendlich ist Neugierde gefragt und vielleicht auch ein Sinn für Ästhetik: Sieht es nicht viel schöner aus, wenn die Sammlung bunter Platikflaschen, ausgewählten Seifenstücken weicht?
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