Die Kerne des Kürbis sind in vielen Bereichen besonders beliebt. Ob in Müsli, Brot oder über die Kürbissuppe gestreut, viele Menschen schätzen den nussigen Geschmack der Kerne. Daneben lassen sich Kürbiskerne auch hervorragend weiterverarbeiten: zum aromatischen Kürbiskernöl.
Kürbiskernöl wird aus den gerösteten Kernen des Steirischen Ölkürbis hergestellt. Diese besondere Sorte des Gartenkürbis ist eine kulinarische Spezialität im österreichischen Bundesland Steiermark. Das Öl aus dieser Region ist bei Kennern besonders beliebt. Die speziellen Kürbisse werden heutzutage aber nicht mehr nur in der Steiermark angebaut, sondern auch im österreichischen Burgenland, in Slowenien, Ungarn und in Russland.
Der Kürbis ist deshalb so einzigartig, weil er sich von zahlreichen anderen Kürbisformen dadurch unterscheidet, dass die Samenkerne nur durch ein dünnes Silberhäutchen geschützt werden. Sie verholzen nicht. Durch die daraus resultierende Weichheit der Samen lassen sich diese besonders einfach pressen.
Herstellung und Wirkung vom Kürbiskernöl
Das Kürbiskernöl wird aus den gehackten und gerösteten Kernen gewonnen, die warm unter hohem Druck gepresst werden. Die Farbe des Öls variiert zwischen grün und grün-braun bis rot-braun. Das Öl riecht intensiv nussig und genauso schmeckt Kürbiskernöl auch. Wegen seines intensiven Aromas ist Kürbiskernöl besonders als Zugabe zu Salatdressings beliebt. Auch eine Kürbissuppe lässt sich sehr gut mit dem aromatischen Öl verfeinern.
Kürbiskernöl enthält viel Selen und Vitamin E, seine antioxidative Wirkung kann den menschlichen Organismus vor freien Radikalen schützen. Außerdem enthält das Öl einen hohen Anteil an Linolsäure und Phytosterinen, die beide eine cholesterinsenkende Wirkung haben.
Verwendung des Kürbiskernöls in der Kosmetik
In der Naturkosmetik wird Kürbiskernöl bei verschiedenen Hauttypen und Hautzuständen verwendet. Durch den hohen Vitamin E-Gehalt ist es ein gutes Öl bei reifer Haut sowie zur allgemeinen Hautpflege. Da das Öl besonders reich an Linolsäure ist, prädestiniert es sich für den Einsatz bei empfindlicher, irritierter und trockener Haut. Insbesondere in den genannten österreichischen Regionen wird das Öl auch gerne zur Vorbeugung und Behandlung von Schwangerschaftsstreifen verwendet. Dies ist vor allem auf den hohen Vitamin E-Gehalt des Kürbiskernöls zurückzuführen, das eine zellregenerierende- und erneuernde Wirkung aufweist.
Kürbiskernöl ist jedoch schwierig in der Kosmetik einzusetzen, da es eben einen sehr intensiven Geruch aufweist und zudem eine starke Färbung hat. Cremes und andere Naturkosmetikprodukte verfärben sich somit ebenfalls. Natürlich kann das Öl aber dennoch problemlos in Kosmetikprodukten eingesetzt werden, sofern man sich an diesen Eigenschaften nicht stört. Da Kürbiskernöl in der Regel gut vertragen wird, spricht auch nichts gegen das Einmassieren des puren Öls in die Haut.
Kürbiskernöl in Seifen
Eine weitere Einsatzmöglichkeit des Kürbiskernöls ist die Verseifung. Das dickflüssige Öl wird wie gewohnt verarbeitet, also mit den übrigen Fetten des Rezepts gemischt und dann mit der Lauge zu einer homogenen Masse verarbeitet. Der Seifenleim färbt sich durch die Eigenfarbe des Kürbiskernöls natürlich ebenfalls. Nach einigen Monaten verblasst die Farbe jedoch etwas und auch der vorher noch sehr stark durchdringende Geruch wird mit den Monaten schwächer. Kürbiskernöl kann in der Seife als Basisöl eingesetzt werden, es macht die Seife nicht weich, weist aber auch keine erheblichen Schaumeigenschaften auf.