Kräuterseifen sind eine schöne Abwechslung und dazu noch relativ einfach gemacht. Seife mit Kräutern kannst du allerdings auf verschiedene Arten selber machen. So können die Kräuter unter anderem als Ölauszug verwendet werden. Oder du nutzt die trockenen Kräuter als peelende Zutat. Eine beliebte Variante ist zudem die Verwendung in Form von Tee als Wasserphase der Seife.
Seife mit Kräutern
Kräuter sind sehr schöne und natürliche Zusätze für die Naturseife. Dabei ist es erstmal egal, ob ihr Kräuter von Rohstofflieferanten, aus Reformhäusern oder dem Supermarkt kauft oder diese aus dem heimischen Garten verwendet. Die Frage, ob es Sinn macht Kräuter in der selbst gemachten Seife zu verwenden sei mal dahingestellt. Ich persönlich finde eine Seife mit Kräutern – in welcher Form auch immer – sehr angenehm und auch wirksam. Kräuter können in der selbst gemachten Seife auf mehrere Arten eingesetzt werden:
- Fein gemahlen als Peelingkomponente in der Naturseife
- Grob gehackt auf den Seifenblock gestreut
- Als Ölauszug in der Naturseife
- Als Teeaufguss zum Anrühren der Lauge
Seife selber machen mit Kräutern als Peeling
In der selbst gemachten Seife sollten ausschließlich getrocknete Kräuter eingesetzt werden. Wenn ihr die eigenen Kräuter aus dem Garten verwenden möchtet, lasst sie vor Einsatz immer vollständig durchtrocknen. Ihr minimiert so die Gefahr der Verkeimung eurer Naturseife.
Die Kräuter können nach dem Trocknen in einer Küchenmaschine oder per Mörser fein gerieben werden. Alternativ könnt ihr sie auch zwischen den Händen fein zerreiben. Dann aber bitte die Hände vorher desinfizieren. Achtet darauf, dass die Kräuter gleichmäßig groß sind. Zu große Teile sind eher ungeeignet, da sie sich auf der Haut unangenehm anfühlen können. Im nächsten Schritt solltet ihr auf euer Seifenrezept gucken und ein Öl bestimmen, von dem ihr einen Teil abnehmt. Bedeckt die Kräuter mit diesem Öl und lasst alles mindestens 3 Stunden lang einweichen. Die Kräuterbestandteile fühlen sich auf diese Art sehr viel angenehmer auf der Haut an. Die eingeweichten Kräuter könnt ihr mitsamt Öl zum Ende des Herstellvorgangs der Naturseife zum Seifenleim geben. Wichtig: Das Öl zum Einweichen der Kräuter wird immer von der Gesamtmenge Öl im Seifenrezept abgenommen.
Hinweis: Die meisten Kräuter werden in der fertigen Naturseife braun. Das ist normal, wird aber nicht von jedem als schön empfunden. Beispielsweise Ringelblumenblüten behalten ihre schöne gelbe Farbe auch in der Seife mit Kräutern.
Seife selber machen mit Kräutern – grob gehackt und auf den Seifenleim gestreut
Auch bei dieser der Seife mit Kräutern Variante greift bitte nur auf getrocknete Kräuter zurück. Es eignen sich auch Blüten und Blütenblätter, da sie auf dem fertigen Seifenblock sehr schön aussehen. Dennoch kann es vorkommen, dass sich auch die Blüten und Kräuter auf der Naturseife ins Braune verfärben. Und so wird es gemacht: Rührt die Naturseife nach dem gewünschten Seifenrezept und gebt die angedickte Seifenmasse dann in die Seifenform. Nun könnt ihr die gewünschten Kräuter auf dem Seifenblock verteilen, isolieren und das Ganze wie gewohnt ruhen lassen.
Tipp: Wenn ihr den Seifenblock anschneiden möchtet, legt ihn auf die Seite. Achtet also darauf, dass die mit Kräutern bestreute Oberfläche nicht oben ist. Denn so würdet ihr gegebenenfalls die Kräuter und Blüten herunterziehen. Dies hinterlassen dann unschöne Rillen auf dem Seifenstück.
Seife mit Kräutern – als Ölauszug in der Naturseife
Ein Ölauszug wird immer mit getrockneten Kräutern hergestellt. Wer im Voraus plant und geduldig ist, kann die schonende Variante anwenden:
- Gebt die getrockneten Kräuter in ein luftdicht zu verschließendes Schraub- oder Bügelglas und füllt es bis zum Rand mit einem Pflanzenöl. Gut geeignet sind beispielsweise Sojaöl und Olivenöl.
- Das Ganze muss nun über mehrere Wochen ziehen, als Minimum gelten drei Wochen. Bitte nicht in die Sonne stellen, da viele Pflanzenöle bei zu viel Licht schnell anfangen zu ranzen.
Die zweite Variante ist die schneller, aber die weniger schonende. Wertvolle Inhaltsstoffe von den Kräutern können unter Umständen zerstört werden. Daher eignet sich diese Methode eher für den „Notfall“.
- Erhitzt das gewünschte Öl bei sehr niedriger Temperatur. Messt am Besten mit einem Thermometer nach und überschreitet die Grenze von 70°C nicht.
- Nun könnt ihr die getrockneten Kräuterbestandteile zugeben.
- Reduziert die Temperatur (Herdplatte auf niedrigste Stufe) und lasst das Öl mit den Kräutern nochmals drei Stunden ziehen.
Egal auf welche Art der Ölauszug gewonnen wird ihr könnt ihn immer nach dem Andicken des Seifenleims als sogenanntes Überfettungsöl hinzugeben. Wenn die Kräuter gut zerkleinert wurden, können sie auch problemlos mit in die Seife kommen.
Seife selber machen mit Kräutern – als Teeaufguss zum Anrühren der Lauge
Auch diese Variante ist bei Siedern beliebt, ich bin da jedoch skeptisch, ob die Kräuterinhaltsstoffe in Verbindung mit der Lauge tatsächlich erhalten bleiben. Denn üblicherweise wird ein stark konzentrierter Teeaufguss zubereitet, dieser kaltgestellt und dann anstelle von Wasser zum Anrühren der Lauge verwendet. Ihr löst NaOH oder KOH also direkt im Tee. Wenn ihr es dennoch probieren möchtet, verwendet zur Herstellung des Tees immer destilliertes Wasser und lasst den Aufguss dann abkühlen. Idealerweise stellt ihr in anschließend in den Kühlschrank und lasst ihn richtig kalt werden. Der Aufguss sollte stärker sein, als ein normaler Tee. Ich würde auf eine Tasse (250 ml) also etwa 1 gehäuften Esslöffel Kräuter verwenden.
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