Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
Die Zitronenmelisse wird allgemein auch als Melisse bezeichnet. Ihre Blätter verbreiten einen unverwechselbar frischen, zitronigen Duft. Wir genießen ihn an heißen Sommertagen im Garten. Die Blätter werden außerdem gerne zum Verfeinern von schwarzem Tee genutzt. Doch die Melisse kann noch viel mehr, auch zur Verwendung in Naturseifen und in diversen Kosmetikprodukten.
Charakteristisches Aussehen
Die Zitronenmelisse ist eine aus Südeuropa stammende Staudenpflanze, die sich häufig in unseren Gärten findet. Noch im Mittelalter war das Vorhandensein von Zitronenmelisse in jedem Klostergarten eine Pflicht. Sie gehört zu den Lippenblütlern und der flüchtige Betrachter kann sie mit einer Brennnessel oder Minze verwechseln.
Botanischer Name
Der botanische Name der Melisse lautet Melissa officinalis. Ihr Name bedeutet Biene somit wird der Name ihrem größten Fan gewidmet. Sie wird als Futterpflanze für Bienen angebaut und Imker reiben sogar das Innere ihrer Stöcke mit dem Duft der Zitronenmelisse ein, damit die Völker ihnen treu bleiben.
Man findet sie außerdem unter der Bezeichnung Bienenfang, Bienenkraut, Herztrost, Nervenkräutel oder Zitronella.
Pflege und Anbau
Die Zitronenmelisse braucht keine Pflege, im Gegenteil. Einmal fest verwurzelt wuchert sie Jahr für Jahr vor sich hin und rasch hat man ein ganzes Beet voller Zitronenmelisse. Soviel Tee kann man gar nicht trinken! Wird sie an einem windgeschützten Standort angebaut und bekommt sie zudem genügend Feuchtigkeit, erfreut sie den Gärtner von Mai bis September.
Ernte und Verwendung
Melisse findet sich nicht nur aufgrund ihres angenehmen Geschmacks im Tee und wird auch nicht nur des Geruchs wegen in unseren Duftsäckchen verwendet. Melisse wirkt nämlich insbesondere auf die Seele. Verwendet wird sie daher zur Linderung von Angstzuständen, Schlaflosigkeit, aber auch bei Herzbeschwerden und Kopfschmerzen.
Melisse lindert Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden und findet Verwendung bei Gicht, Ischiasbeschwerden und Augenringen. Eigentlich gibt es laut alter Überlieferung keine Beschwerden, bei denen Melisse nicht angezeigt wäre. Die Schulmedizin schätzt jedoch vor allem ihre bereits erwähnte beruhigende Wirkung auf die Seele. Ebenfalls anerkannt ist ihre Wirkung auf Lippenherpes, weswegen sie sich in Lippenbalsamen findet.
Tipp: Melisse sollte am frühen Nachmittag geschnitten werden. Schneidet man sie im Juni vor der ersten Blüte zurück, treibt sie danach noch buschiger aus.
Verwendung in der Kosmetik
Zitronenmelisse hat eine antibakterielle Wirkung und eignet sich daher gut für fettige und unreine Haut sowie bei Akne. In der Kosmetik wird vor allem das ätherische Öl genutzt. Zur Hautpflege kann man auch reines Melissen-Hydrolat verwenden. Es kann sowohl als Gesichtswasser als auch nach der Rasur zum Einsatz kommen. Zudem wird es als Zusatz zum Badewasser verwendet und in Cremes eingerührt.
Melisse beim Seife selber machen
Melisse kann wie die meisten anderen Kräuter auch beim Seife selber machen verwendet werden. Üblicherweise nutzt man das Kraut, um einen Teeaufguss herzustellen. Alternativ ist es auch möglich, die Melissenblätter fein zerkleinert (frisch oder getrocknet) zum Seifenleim zu geben und unterzurühren. So erhält man einen leichten Peelingeffekt.
1 Trackback / Pingback
Kommentare sind deaktiviert.