Feste Seife kommt wieder in Mode. War das klassische Seifenstück in den meisten Badezimmern nicht mehr zu finden, entdecken jetzt immer mehr Menschen die Vorteile fester Seifen für sich.
Duschgele und Waschcremes oder feste Seife?
Menschen widmen heutzutage der Körperhygiene viel Zeit, nutzen dabei aber in der Regel industriell gefertigte Flüssigseifen und Duschgele, die es im Supermarkt zu kaufen gibt. Auch wer hochwertige Produkte aus der Apotheke verwendet, greift oftmals auf flüssige Waschmittel zurück. Dabei gibt es viele Gründe, die für feste Seifen anstelle der flüssigen Varianten sprechen.
Feste Seife ist besser für den Menschen
Feste Seife ist besser für die Haut. Entgegen der Meinung, Seifen seien zu basisch für die menschliche Haut, neutralisiert sich der basische pH-Wert unter der Dusche durch das viele Wasser sehr schnell und ist daher keineswegs zu hoch oder aggressiv – ganz im Gegenteil. Tatsächlich sind feste Seifen besonders rückfettend und mild zur Haut. Bloß weil Flüssigseifen sich ölig anfühlen, müssen diese hingegen noch lange nicht rückfettend sein. Doch nicht immer findet sich hier ein eindeutiger Hinweis auf der Verpackung. Bei fester Seife hingegen hat man die Sicherheit, immer eine rückfettende Seife zu bekommen – dies ist zumindest bei Naturseifen so und beim Seife selber machen.
Ein anderer Vorteil von fester Seife gegenüber flüssiger Seife ist, dass bei der Verwendung von fester Seife die Haut leicht aufquillt und diese dadurch besser Wasser aufnehmen und speichern kann. So ist die Haut auch in der Zeit, bis sich der Säureschutzmantel wieder regeneriert hat, bestens mit Feuchtigkeit versorgt. Bei flüssigen Seifen, die häufig saurer und synthetisch sind, bleibt dieser Effekt aus.
Mit festen Seifen verwendet man darüber hinaus automatisch viel weniger Reinigungsmittel als bei flüssigen Duschgelen. Dies hat zwei Vorteile. Zum einen schon die Sparsamkeit der festen Seifen den Geldbeutel, da man viel seltener neue Seifen anbrechen muss. Zum anderen schont dies gleichzeitig die Haut, denn im Gegensatz zu flüssigen Waschmitteln lässt sich feste Seife nicht überdosieren. Entgegen der Meinung „viel hilft viel“ kann zu viel Reinigungsmittel die Haut beanspruchen und den Säureschutzmantel der Haut angreifen. Dies gilt gerade für empfindliche Haut. Nicht umsonst empfehlen Dermatologen daher beispielsweise bei Neurodermitis immer auf feste Seifen zurückzugreifen.
In fester Seife sind außerdem nicht nur viele positive Inhaltsstoffe für die Haut zu finden. Inhaltsstoffe, die nachweislich schlecht für die Haut sind, sucht man hier vergeblich. Das gilt jedoch nicht für Flüssigseifen. In diesen sind häufig Konservierungsstoffe zu finden, bei festen Seifen hingegen üblicherweise nicht. Da Konservierungsstoffe jedoch kenntlich gemacht werden müssen, empfiehlt es sich nicht nur bei Duschgelen, sondern auch bei gekauften festen Seifen die Verpackungshinweise auf Konservierungsstoffe zu prüfen. Ein weiterer gesundheitlicher Aspekt sind Bakterien und Keime. Auf der festen Seife können sich diese wegen der alkalischen Oberfläche nicht ansiedeln, auf den Plastikverpackungen von Flüssigseife insbesondere auf Pumpspendern hingegen schon.
Feste Seifen sind besser für die Umwelt
Feste Seifen sind nicht nur für die Haut besser, sondern auch für die Umwelt. Denn feste Seifen sind ein Naturprodukt und werden ohne oder nur mit wenigen chemischen oder synthetischen Zusatzstoffen hergestellt. Dadurch können sie viel besser abgebaut werden und schonen somit langfristig die Umwelt.
In der industriellen Produktion von flüssigen Waschmittel werden nicht selten sowohl zahlreiche chemische als auch synthetische Stoffe verarbeitet. So finden sich in flüssigen Waschmitteln häufig Tenside sowie Duft- und Farbstoffe, die nur schwer abbaubar sind und die Umwelt belasten. Außerdem wird bei industriell hergestellten Flüssigseifen häufig EDTA in Form von Natriumsalz verwendet. EDTA ist die Kurzform für Ethylene-Diamino-Tetra_Acetate – Ethylendiamintetraessigsäure. Diese verbessert die Leistung von Konservierungsmitteln und bindet Metallionen, wodurch Verfärbungen und die Bildung von Flecken während des Herstellungsprozesses verhindert werden.
Handgemachte Seifen hingegen kommen ohne die Verwendung von EDTA aus. Ein weiterer Aspekt von festen Seifen, der der Umwelt zugutekommt, ist, dass diese überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, darunter NaOH und natürliche Fette. Die Basis von flüssigen Waschmitteln ist nicht selten der fossile Rohstoff Erdöl. Dieser ist in fester Seife niemals zu finden, da er sich nicht verseifen lässt.
Dazu kommt, dass feste Seifen auch unverpackt angeboten und gelagert werden können. Um Verpackungsmüll zu reduzieren, stellen heute immer mehr Hersteller auf feste Kosmetik um.
Feste Seifen erfüllen auch ethische Prinzipien
In der heutigen Zeit spielt nicht nur eine gute Umweltverträglichkeit eine Rolle. Viele Menschen interessieren sich auch für einen ethisch und sozial vertretbaren Herstellungsprozess. Und auch hier punktet feste Seife gegenüber den flüssigen Varianten. Denn feste Seifen lassen sich problemlos auch in kleinen Mengen und in Handarbeit herstellen. Deshalb werden feste Seifen nicht selten auch von einzelnen Leuten hergestellt. Wer hier ein regionales Handwerk unterstützen möchte, kann feste Seife problemlos bei kleinen privaten Unternehmen in der Umgebung kaufen. Hier kann man auch sicher sein, dass es sich um echte Naturseifen handelt.
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