Johanniskraut mit seinen gelben Blüten ist eine beliebte Heil- und Gartenpflanze. Johanniskraut wird gerne in Form von Tees, Tabletten oder Kapseln eingenommen, um depressive Verstimmungen zu mindern. Doch die besonderen Eigenschaften der Johanniskrautpflanze können wir uns auch in der Hautpflege zunutze machen. Dafür nutzt man vor allem das einfach herzustellende Johanniskrautöl, das auch als Rotöl bekannt ist. Es lindert verschiedene Hautirritationen, macht die Haut weich und geschmeidig und pflegt auch brüchige Fingernägel und sprödes Haar. Rotöl selber machen lohnt sich also – und es geht ganz einfach.
Rotöl selber machen für die Hautpflege
Rotöl ist das Öl des Johanniskrauts, das durch einen Ölauszug hergestellt wird. Dafür legt man die Blüten der Pflanze über mehrere Wochen in einem Trägeröl ein und zieht so die wertvollen Wirkstoffe aus der Pflanze. So einfach kann man Rotöl selber machen. Doch was bewirkt Rotöl eigentlich? Und wie macht man das Öl ganz einfach selber?
Wieso nennt man Johanniskrautöl Rotöl?
Das liegt daran, dass Johanniskrautöl nach einigen Wochen eine rötliche Farbe bekommt, die vom Bestandteil Hypericin, dem Blütenfarbstoff, erzeugt wird. Du erkennst das gut an den roten Samenkapseln in den gelben Blüten der Pflanze. Wenn du das Rotöl selber machen möchtest, wirst du feststellen, dass das Öl umso roter wird, je mehr Blüten du für den Ölauszug verwendest.
Was kann Rotöl?
Johanniskrautöl oder Rotöl soll ein wirklich tolles Öl für die Hautpflege sein. Es hilft bei der Wundheilung da Hypericin sowie das Enzym Hyperforin entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Polyphenole im Öl wirken antioxidativ und zusammen mit einem auf deine Haut abgestimmten Trägeröl kannst du dir so ein tolles Pflegeöl für die irritierte, gereizte und entzündete Haut herstellen. Es soll unter anderem bei Neurodermitis und Akne helfen, kleine Wunden schneller heilen lassen, juckende Kopfhaut pflegen und auch die irritierte Haut nach der Rasur beruhigen.
Wofür verwendet man das Öl des Johanniskrauts?
Für irritierte Haut, gereizte Haut, bei leichten Entzündungen und bei Schmerzen wie Nerven-, Rheumaschmerzen, bei Prellungen und Zerrungen sowie bei Mukelkater. Auch als Massageöl bei Verspannungen kann Rotöl genutzt werden.
Rotöl selber machen
Johanniskrautblüten erntest du am besten im eigenen Garten, die ideale Zeit dafür soll zwischen Juni und August sein. Wenn die Pflanze gut mit Sonne verwöhnt ist, sollen die Wirkstoffe der Pflanze nämlich besonders reich vorhanden sein. Auch aufgrund der Tatsache, dass das Öl an einen warmen, sonnigen Standort gestellt werden soll, kannst du in den Sommermonaten am besten Rotöl selber machen:
- Etwa 40 bis 60 g Johanniskrautblüten ernten und zerkleinern.
- Blüten in ein sauberes, ausgekochtes verschließbares, klares Glas (etwa ein Marmeladenglas) geben und mit Öl nach Wahl aufgießen (auf die Menge Blüten brauchst du etwa 150 bis 200 ml Öl).
- Jetzt wird das Glas fest mit dem Deckel verschlossen und anschließend geschwenkt, damit sich das Öl gut zwischen den Blüten verteilt.
- Stelle das Glas nun an einen warmen, sonnigen Platz (etwa auf die Fensterbank in Südseite). So erwärmt sich das Öl leicht und kann die wertvollen Wirkstoffe aus den Blüten ziehen, die an das Öl abgegeben werden.
- Das Glas muss nun etwa 6 Wochen stehen bleiben, wobei die Mischung zwischendurch immer mal wieder durchgeschüttelt werden sollte.
- Du wirst sehen, wie sich das Öl nach und nach rötlich verfärbt.
- Nach gut 6 Wochen ist das selbst gemachte Rotöl dann fertig.
- Durch ein dünnes, sauberes Tuch abseihen.
- Jetzt fülle es noch in eine braune Flasche um und lagere es möglichst kühl und dunkel. So hält das Rotöl einige Monate.
Rotöl selber machen – Welche Pflanzenöle eignen sich für den Ölauszug?
Beliebte Pflanzenöle für den Ölauszug sind unter anderem Weizenkeimöl, Olivenöl, Mandelöl oder Sesamöl.
Mehr zum Öl erfahren
Du möchtest noch mehr über das rote Johanniskrautöl erfahren? Dann schau dir doch den Artikel über das ätherische Johanniskrautöl an.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar