Täglich benutzen wir sie selbstverständlich. Doch nicht jeder von uns kann die Frage beantworten, was genau Seife eigentlich ist. Klar, das Seifenstück ist ein Produkt, das wir zum Reinigen benutzen. Viele wissen vielleicht auch, dass Seifen aus Lauge und Öl bestehen, vor allem natürlich diejenigen, die ihre Seifen selber herstellen. Doch kaum jemand weiß, dass Menschen Seife bereits seit mehreren tausenden Jahren nutzen – ursprünglich als Heilmittel, später als Reinigungssubstanz. Und genauso wenige wissen, warum Seife schäumt und wieso sie reinigt.
Wer sich also schon immer gefragt hat, wieso die selbst gemachte (oder die gekaufte) Seife reinigt und was genau man eigentlich überhaupt darunter versteht, der sollte jetzt aufmerksam weiterlesen:
Seife, was genau ist das denn nun eigentlich?
Als Seifen werden sowohl feste als auch halbfeste Gemische aus Natrium- bzw. Kaliumsalzen von höheren Fettsäuren bezeichnet – zumindest heute. Die ersten Seifenrezepte, die geschichtlich bis in das 3. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen, bestanden aus einem Pflanzenasche- und Ölgemisch.
Seifen werden üblicherweise in zwei Hauptgruppen eingeteilt, in harte und weiche Seifen. Harte oder auch Natronseife sind oft Kernseifen, hin und wieder auch Leimseifen. Sie bestehen in der Regel aus den Natriumsalzen von Fettsäuren. Zu den weichen Seifen, auch Schmierseifen genannt, zählen die meisten Leimseifen. Sie bestehen nicht aus Natriumsalzen, sondern in der Regel aus Kaliumsalzen höherer Fettsäuren.
Da es sich bei Seifen immer um Gemische handelt, gibt es keine allgemeine chemische Formel für Seifen. Die üblichen Bestandteile aller festen Seifen sind jedoch Natriumstearat (C17H35COONa), Natriumoleat (C15H33COONa) und Natriumpalmitat (C15H31COONa) und aller weichen Seifen die entsprechenden Kaliumverbindungen.
Und wieso reinigen Seifen?
Das Besondere an Seife und der Grund für ihre reinigende Wirkung ist ihre Eigenschaft, die Oberflächenspannung des Wassers herabzusetzen. Denn Seife besitzt eine viel geringere Oberflächenspannung als reines Wasser. Aus diesem Grund besitzt Seife auch ein größeres Benetzungsvermögen als andere Stoffe. Verschmutzungen können von der Seife daher gut angegriffen, gelöst und fortgespült werden. Dies macht der Seifenschaum. Er entsteht durch die geringere Oberflächenspannung und die sich lösenden Stoffe in der Seife. Diese schieben sich an der Oberfläche zwischen Luft und Wasser und erzeugen viele kleine Luftblasen, die als Schaum sichtbar werden. Dieser Schaum legt sich um die Verschmutzungen und transportiert diese fort. Auch Fette und Öle werden so von Seife gelöst. Denn diese Stoffe werden durch Seifen emulgiert und lassen sich dadurch anschließend ebenfalls sehr leicht abspülen. Dieses Reinigungsprinzip machte die Seife schon bei ihrer Entdeckungen vor tausend Jahren unentbehrlich. An dem Prinzip und ihrer Unentbehrlichkeit hat sich bis heute nichts geändert.
Wer weitere Fragen rund um das Reinigungswunder hat, wird vielleicht hier fündig!
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