Wer Kosmetik selber machen möchte, sollte sich in gewisser Weise mit den Eigenschaften von Fetten und Ölen auskennen. Denn diese Komponenten sind eine der Wichtigsten in Kosmetikprodukten aller Art. Sowohl in Seifen als auch in Cremes, Lippenpflegeprodukten, Badezusätzen, etc. sind sie in großer Menge enthalten und verleihen dem Produkt die individuellen Eigenschaften. Über die verschiedenen Fettsäuren haben wir in diesem Artikel bereits berichtet. Jetzt geht es vor allem über Begriffe, die einem bei der Verwendung von Fetten und Ölen immer wieder begegnen können. Trocknende Öle, spreiten? Erfahre hier, was sich hinter diesen Begriffen versteckt.
Trocknende Öle und nicht trocknende Öle – was bedeutet das eigentlich?
Viele denken bei trocknenden Ölen zuerst, das Pflanzenöl würde die Haut austrocknen. Dies ist aber nicht der Fall, zumindest beziehen sich die Begriffe „trocknend“, „halb trocknend“ und „nicht trocknend“ nicht auf die Austrocknungsfähigkeit der Haut oder auf die Trockenheit des Öls. Die Begriffe geben nur Auskunft darüber, wie schnell ein Öl bei Kontakt mit Luftsauerstoff verharzt, also trocknet. Ob ein Öl schnell oder langsam trocknet, verrät uns die sogenannte Jodzahl. Und so werden die Öle üblicherweise unterteilt:
- Jodzahl unter 100: es handelt sich um ein nicht trocknendes Öl. Beispiele: Bienenwachs, Kokosöl, Palmkernöl, Rindertalg, Rapsöl, Kakaobutter, Olivenöl, Avocadoöl, Mandelöl, Sheabutter und Jojobaöl. Diese Öle sind nicht trocknend und bilden daher einen leichten Film auf der Haut.
- Jodzahl zwischen 100 und 170: es handelt sich um ein halb trocknendes Öl. Beispiele: Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl, Sesamöl, Distelöl, Erdnussöl, Traubenkernöl. Es handelt sich um halbtrocknende Öle.
- Jodzahl über 170: es handelt sich um ein trocknendes Öl. Beispiele: Leinöl, Wildrosenöl. Diese nicht trocknenden Öle liegen auf der Haut nicht auf. Sie bilden also keinen Film und dringen schnell in die Haut ein.
Übrigens: Die Jodzahl ist eine gebräuchliche Zahl, um Fette zu charakterisieren. Sie ist ein Maß für den Gehalt an ungesättigten Verbindungen im Fett.
Alles Wesentliche über das Spreitverhalten eines Öls
Die Spreiteigenschaft gibt an, wie schnell sich ein Öl auf der Haut ausbreitet. Je schneller, desto eher ist ein Glättegefühl wahrnehmbar. Weniger schnell spreitende Öle erzeugen einen reichhaltigeren Eindruck, lassen sich schwerer verteilen und verleihen ein lang andauerndes Glättegefühl. Besonders vorteilhaft ist die langsame Spreiteigenschaft bei der Verwendung eines Öls im Augenbereiche, zum Beispiel bei Augencremes. Schnell spreitende Öle sorgen dafür, dass Emulsionen sich leicht auftragen und verteilen lassen. Sie werden daher gerne in leichten Körperlotionen eingesetzt. Idealerweise kombiniert man Öle, die unterschiedliche Spreiteigenschaften aufweisen miteinander um ausgewogene Emulsionen herzustellen.
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