Seifen selber machen mit Milch – das sollte jeder einmal ausprobieren. Denn Milchseifen sind besonders pflegend und geben einen tollen, cremigen Schaum. Eine gute Möglichkeit, um Milchseifen herzustellen, ist die Cool Technique. Mit der Milchseifen Cool Technique wird die Lauge aus NaOH und 100% Milch hergestellt wird. Hier erfährst du, wie du Milchseifen einfach selber machen kannst.
Wer sich genauer über das Herstellen von Milchseifen informieren möchte, sollte sich natürlich das eBook „Milchseifen selber machen“ herunterladen.
Milchseifen selber machen
Cremiger Seifenschaum, reichhaltige Pflege beim Waschen und eine angenehme Haptik – Milchseifen haben viele Vorteile. Daher sind selbst gemachte Milchseifen auch ausgesprochen beliebt und es probiert wahrscheinlich jeder, der Seifen selber macht, irgendwann eine Milchseife aus.
Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Milchseifen selber zu machen. Du kannst deine Milchseife mit viel Milch herstellen, dem Seifenleim etwas Milch oder ein Milchprodukt zugeben oder eine Milchseife mit Milchpulver herstellen.
Ich gehe in separaten Beiträgen auf die verschiedenen Herstellmethoden ein, damit es wirklich übersichtlich bleibt:
- Milchseifen mit Milchprodukten herstellen
- Milchseife selber machen mit Milchpulver
- Pflegende Milchseifen selber machen
- Vorteile von Milchseifen
Hier soll es um die klassische Milchseifenherstellung gehen. Dabei wird die Lauge, die wir für das Seife selber machen brauchen, mit Milch angerührt. Du kannst allerdings nicht einfach das Wasser gegen Milch austauschen und die Lauge nach gewohntem Vorgang herstellen.
Stattdessen musst du beim Milchseifen selber machen einiges beachten. Was du beachten solltest und wie du eine Milchseife mit Milch selber machen kannst, das möchte ich in diesem Beitrag genau erklären.
Welche Vorteile haben Milchseifen?
- Milchseifen sind besonders gut verträglich und eignen sich auch für empfindliche Haut
- Sie pflegen die Haut beim Waschen und machen sie besonders weich und glatt
- Seifen mit Milch spenden Fett und Feuchtigkeit
- Schon beim Waschen erzeugen sie ein pflegendes Hautgefühl
- Der Seifenschaum einer Milchseife ist sehr kompakt und cremig
Haben Milchseifen auch Nachteile?
Die fertigen Milchseifen haben eigentlich keine Nachteile. Die Nachteile bei Milcheifen sind eher bei der Seifenherstellung zu suchen. Denn das Herstellen einer reinen Milchseife mit flüssiger Milch als Wasserersatz ist nicht ganz einfach.
Man muss genau auf die Temperatur der Lauge achten und es ist wichtig, dass sehr kalt gearbeitet wird. Wenn man zu heiß arbeitet, verfärbt sich die Lauge orange, was auch in der fertigen Seife sichtbar ist. Außerdem wird ein starker Ammoniakgeruch deutlich, der ebenfalls in der späteren Seife zu riechen ist. Der unangenehme Geruch kommt von dem zersetzten Milcheiweiß. Der geruch verfliegt aber mit der Zeit und ist in der fertig gereiften Seife nicht mehr wahrnehmbar.
Bei der Farbe der Milchseife ist es so, dass die orange Färbung ebenfalls wieder verschwindet. Die Seife wird cremefarben, was auch nicht jeder mag. Wer eine weiße Seife haben möchte, muss zwingend sehr kalt arbeiten. Dazu muss die Milch vollständig gefroren sein. Das gilt auch für das gelen der Seifen.
Milchseifen, die eine Gelphase durchlaufen haben, riechen streng nach Ammoniak und nehmen eine starke Färbung an. Diese Seifen werden niemals reinweiß sein, sondern immer gelblich bis cremefarben sein. Wenn du also eine möglichst weiße Milchseifen haben möchtest, dann muss die Gelphase vermieden werden. Das bedeutet, die fertige Seife darf nicht isoliert werden. Stattdessen macht es oft Sinn, sie kühl zun lagern und ein starkes Aufheizen somit zu vermeiden.
Welche Milchsorten kann man verwenden?
Du kannst jede beliebige Milchsorte einsetzen, sofern du diese bekommen kannst. Am häufigsten wird für die Milchseifenherstellung wohl Kuhmilch verwendet. Denn Kuhmilch bekommen wir in jedem Supermarkt und sie ist preiswert und gibt in der Seife einen guten Effekt.
Sehr beliebte Milchsorten für die DIY-Milchseife sind außerdem Ziegenmilch und Schafsmilch. Auch Stutenmilch verwenden einige Sieder. Allerdings sind nicht alle Milchsorten gut zu bekommen oder sie kosten recht viel Geld. Daher greift man auch gerne auf Milchpulver zurück, mit dem man eine reichhaltige Milch selbst anrühren kann.
Tipp: Schau dir in meinem Artikel über die verschiedenen Milchsorten an, welche Milch am besten zu dir passt.
Kann man Milchseifen auch vegan herstellen?
Ja, das geht. Denn vegane Milchseifen sind ebenso pflegend und angenehm zu benutzen wie Milchseifen mit Kuh-, Schafs- oder Ziegenmilch. Du kannst für das Herstellen veganer Milchseifen einfach auf pflanzliche Milch zurückgreifen. Dazu gehören unter anderem Sojamilch, Mandelmilch oder Kokosmilch. Ich habe zu diesen Themen bereits einige Beiträge veröffentlicht:
Milchseifen selber machen mit eisgekühlter Milch – Cool Technique
Milchseifen können über verschiedene Methoden entstehen, der Warm Technique mit Milchpulver, der Warm Technique mit Joghurt, Sahne oder anderen Milchprodukten oder eben mit der Milchseifen Cool Technique. Mit dieser Methode gelingt es, eine 100 %ige Milchseife zu sieden. Denn du kannst die Flüssigkeit der Lauge zu 100 % durch eine Milchsorte deiner Wahl ersetzen.
Bei der Milchseifen Cool Technique wird das gesamte Wasser, das zur Laugenherstellung für die Seife nötig ist, gegen eine Milchsorte deiner Wahl ersetzt. Infrage kommen unter anderem Kuhmilch, Ziegenmilch, Stutenmilch, Schafmilch, vegane Milchsorten, etc. Mehr über die Milchsorten, die häufig zum Seife selber machen verwendet werden, erfährst du hier.
Bei der Cool Technique für Milchseifen arbeitet man ein wenig anders als man es von der Herstellung anderer Seifen gewohnt ist. Zuerst wiegen wir die Fette ab und schmelzen diese, ganz so, wie wir es gewohnt sind. Anschließend fügen wir die Öle zu und lassen die Fettmischung auf etwa 25 °C abkühlen. Währenddessen stellen wir schon mal die Seifenformen bereit, wiegen die Parfumöle ab und bereiten alles für das Färben der selbst gemachten Seife vor. Nach dem Abkühlen der Fette wird die Lauge hergestellt. Im Anschluss können wir die Seife ganz wie gewohnt unter Beachtung der Sicherheitsregeln herstellen.
Milchseifen Cool Technique – Seifen mit Milch selber machen – so geht’s
Die Cool Technique wird, wie es der Name sagt, kalt durchgeführt. Das heißt, die gesamte Menge der zu verwendenden Milch sollte in Eiswürfelbeuteln oder Formen eingefroren werden. Mit dieser gefrorenen Milch können wir anschließend wie gewohnt die Lauge zur Seifenherstellung anrühren.
Gib dafür das abgewogene NaOH (oder KOH) einfach portionsweise zu den Eiswürfeln und rühre alles immer wieder gut um. Die Eiswürfel schmelzen in kurzer Zeit vollständig. Wichtig ist, dass wirklich gut gerührt wird, damit kein NaOH ungelöst bleibt. Du wirst feststellen, dass die Flüssigkeit schnell leicht gelb wird und das kleine Klümpchen sichtbar werden. Bei diesen „Klümpchen“ handelt es sich um Milchfett, das bereits begonnen hat, zu verseifen.
Die Farbe der Lauge kann sich während der Zeit, bis das NaOH vollständig gelöst ist, noch ein wenig verändern. Meistens wird Sie gelb bis bräunlich, je nach verwendeter Milchsorte und auch danach, ob du wirklich 100 % der Milch eingefroren hast. Je kälter die Milch, desto weniger Verfärbung muss befürchtet werden.
Tipp: Du kannst auch von der erforderlichen Milchmenge etwa 20 bis 30 g abnehmen und diese flüssig verwenden. Mit diesem flüssigen Milchrest kannst du die ersten NaOH-Kristalle lösen und hast so schon etwas Lauge hergestellt. Das Lösen der Milcheiswürfel geht dann etwas einfacher.
Wenn die Eiswürfel vollständig gelöst sind, kannst du bereits das Sieb zur Hand nehmen und die Flüssigkeit zu den vorbereiteten Fetten in den Topf geben. Die Lauge sollte nicht länger als nötig stehen! Verwende immer ein Sieb, um Milchlauge in den Topf zu überführen. Denn etwaige nicht gelöste NaOH-Kristalle fallen in der weißlich-gelben Laugen nicht auf.
Wer schnell arbeitet, hat auch noch ausreichend Zeit, die Milchseife zu marmorieren. Verzichte bei allen 100 % Milchseifen auf eine Isolierung der Seifenform. Decke diese also nicht mit Handtüchern ab oder führe auf andere Art Wärme zu. Insbesondere Ziegenmilchseifen sollten sogar kalt gestellt werden. Nutze dafür einen kühlen Keller oder den Kühlschrank. Eine zusätzliche Möglichkeit, die Gelphase zu verhindern, ist das Verwenden von Einzelförmchen. Erfahrungsgemäß heizen dickwandige Blockformen die Seifenmasse stark auf und halten die Wärme über einen längeren Zeitraum. So kommt die Seife schnell in die Gelphase. Bei Einzelförmchen hingegen, gelt die Seife nicht so stark. Bevorzuge für Milchseifen also Einzelförmchen oder dünnwandige Blockformen.
Milchseifen selber machen – Ein Tipp für Einsteiger: Wer Sorge hat, die Lauge zur Seifenherstellung mit 100 % Milch herzustellen, kann sich langsam rantasten. Beginne einfach damit, lediglich 50 % der Laugenflüssigkeit durch Milch zu ersetzen. Der restliche Anteil ist dann wie gewohnt Wasser oder Tee. Die Herstellung einer 50 %igen Milchseife sollte ebenso erfolgen, wie es oben bei der 100 %igen Variante empfohlen wird.
Es gibt aber auch noch eine Alterntive. Du kannst eine Milchseife mit Wasserreduktion selber machen. Dafür rührst du die Lauge mit sehr wenig Wasser an und gibst die Flüssigkeitsdifferenz in Form von Milch in den Seifenleim. Verwende zum Anrühren der Lauge die Menge 1 : 1. Du nimmst also die gleiche Menge Wasser wie NaOH. Wenn dein Rezept also zum Beispiel 70 g NaOH vorsieht, dann stellst du die Lauge mit 70 g NaOH und 70 g Wasser her. Die übrige Flüssigkeitsmenge des Seifenrezeptes gibst du dann in Form von Milch in den angerührten Seifenleim. Arbeite auch bei dieser Methode möglichst kalt.
Wer unsicher ist, kann sich auch das ebook über Milchseifen runterladen. Denn darin ist wirklich alles zum Thema Seifen mit Milch genau beschrieben!
Letzte Aktualisierung am 2024-12-26 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API