Milchseife selber machen mit Milchprodukten wie Sahne oder Quark und flüssiger Milch (Warm Technique)

Schnell und einfach eine Milchseife selber machen

Milchseife selber machen
Topf auf die Waage stellen und die gewünschte Menge des Milchprodukts in den Seifenleim geben

Milchseife selber machen, das möchten viele Hobbyrührer früher oder später. Schließlich haben Milchseifen viele Vorteile zu bieten. Sie machen die Haut weich und glatt, erzeugen einen cremigen Seifenschaum, pflegen und eignen sich oft sogar für die Reinigung problematischer Haut. Doch wie kann man eigentlich Milchseife selber machen? Es sind verschiedene Techniken bekannt, um eine Milchseife herzustellen. In diesem Artikel soll es vor allem um die Milchseifen-Herstellung auf einfache Art gehen. Nämlich durch Zugabe eines Milchprodukts während der Seifenherstellung. Wir erklären, wie das geht und was dabei zu beachten ist.

Was sind Milchseifen und warum sind sie so beliebt?

Milchseifen sind natürliche Seifen, denen Milch oder Milchprodukte zugegeben wurden. Es existieren verschiedene Methoden, mit denen Milchseifen hergestellt werden können. So haben wir die Möglichkeit, die für die Seife nötige Lauge mit Milch anstelle von Wasser anzurühren. Alternativ geht das auch mit Wasser und Milchpulver. Oder wir rühren Milchpulver direkt in den frischen Seifenleim. In diesem können wir aber auch Milchprodukte einrühren, in großer oder kleiner Menge. Doch wofür machen wir das überhaupt?

  • Milchseifen sind sehr mild und pflegen die Haut besonders gut
  • Sie werden gut vertragen und auch sehr trockene Haut profitiert von der Hautreinigung mit einer Milchseife
  • Der Seifenschaum, der beim Waschen entsteht, ist bei einer Milchseife besonders cremig und angenehm

Die Herstellung einer Milchseife mit Milch als Laugenflüssigkeit ist die wohl schwierigste Methode der Milchseifenherstellung. Einfacher geht es mit Milchpulvern, die wir in verschiedenen Varianten kaufen können. Ob Stutenmilchpulver, Schafmilchpulver oder Ziegenmilchpulver, die Auswahl ist groß und es lassen sich so exotische Seifen herstellen.

Für Anfänger geeignet ist jedoch die Herstellung durch Zugabe eines Milchprodukts. Denn hierbei wird die Seife erstmal wie gewohnt hergestellt. Das Milchprodukt wird dann direkt in den frisch emulgierten Seifenleim gegeben. Dabei muss nicht unbedingt abgewogen werden. Viele Sieder geben zum Beispiel einfach einen großen Löffel Quark oder einen Schuss Sahne in den Seifenleim. Solltest du aber größere Milchprodukt-Mengen hinzugeben wollen, muss die Laugenflüssigkeit reduziert werden. Diesen Punkt greife ich am Ende des Artikels genauer auf.

Eine Milchseife selber machen  – wie geht das?

Ob Warm Technique oder Cool Technique, wer Milchseifen selber machen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Entweder man ersetzt die komplette Laugenflüssigkeit (in der Regel Wasser) gegen Milch (Cool Technique), nutzt für die Seifenherstellung ein Milchpulver (Warm Technique) oder setzt dem Seifenleim einen Schuss eines Milchprodukts hinzu (ebenfalls Warm Technique).

Wer wirklich reine Milchseifen sieden möchte, muss wohl auf die Cool Technique zurückgreifen. Denn dabei ist Milch eine der Hauptbestandteile der Seife. Aber auch die Zugabe eines Milchprodukts zum Seifenleim ist eine tolle Sache, um Milchseifen selber zu machen. Denn diese Technik ist leicht umzusetzen und besonders für Anfänger zu empfehlen. Und die vielen positiven Eigenschaften einer Milchseife haben auch diejenigen Seifen, die mit dieser Technik gesiedet wurden.

Naturseife mit Hafer Seife Hafer, Milch und Honig

Seife selber machen mit einem Milchprodukt (Warm Technique)

Bei der Warm Technique mit Milchprodukten für das Milchseife selber machen kann ganz nach Wunsch eine kleine oder eine große Menge eines Milchprodukts zum Seifenleim gegeben werden. Diese Herstellungsweise eignet sich besonders für alle, die das erste Mal eine Seife mit Milchprodukten herstellen möchten.

Das gewünschte Milchprodukt kann zum Beispiel Joghurt, Sahne, Quark oder Mascarpone sein. Außerdem ist es möglich, auch die reine Milch nach dem Andicken des Seifenleims zuzugeben. Beachte aber, dass man nicht so viel Milch einsetzen kann, wie bei der Cool Technique. Denn man benötigt immer eine gewisse Menge Flüssigkeit, um die Lauge herzustellen. Wenn du also eine wirkliche Milchseife selber machen möchtest, ist eine andere Methode der Milchseifenherstellung eventuell besser geeignet.

Bei dieser Variante werden Milchprodukte oder Milch in gewünschter Menge am Ende der Seifenherstellung zum Seifenleim gegeben. Gehe also folgendermaßen vor, um eine Seife mit einem Milchprodukt selber zu machen:

Seife mit Milchprodukten selber machen

Diese Anleitung zur Seifenherstellung ist für dich geeignet, wenn du bereits Erfahrung im Seife selber machen hast. Ansonsten empfehle ich, zuerst das ebook „Kreative Seifen selber machen“ zu lesen. Wie bei jedem Seifenrezept gilt auch hier: Herstellung nur unter Beachtung der Sicherheitsregeln. Denke bitte immer an das Tragen einer Schutzbrille und fester Haushaltshandschuhe.

Überlege dir zuerst ein Seifenrezept oder nutze eines von Naturseife und Kosmetik. Beachte aber, dass die Wassermenge zur Herstellung der Lauge ggf. reduziert werden muss. Sofern du lediglich einen kleinen Schuss Sahne oder einen Löffel Quark zugeben möchtest, kann die Flüssigkeitsmenge aber auch beibehalten werden. Ich verwende hier etwa 100 ml Sahne und reduzieren die Wassermenge im Rezept daher um ca. 80 g. Wenn du mehr Wasser verwenden willst, plane ein, dass die Seife mehr Zeit zum Trocknen benötigt.

Seife herstellen

Wie gewohnt den Seifenleim herstellen - dabei kalt arbeiten

Stelle die Lauge für die Seife nun wie gewohnt unter Beachtung der Sicherheitsregeln her und schmelze im Anschluss die Fette aus dem Rezept auf. Nicht vergessen, die Öle zuzugeben.

Jetzt brauchen wir etwas Geduld, denn beide Phasen sollten zum Vereinigen nicht heißer als 30°C sein. Du kannst die Zeit nutzen, um die Seifenform bereitzustellen und das Milchprodukt aus dem Kühlschrank zu holen und abzuwiegen. Das Milchprodukt erreicht so bis zum Einsatz Zimmertemperatur.

Topf auf die Waage stellen und die gewünschte Menge des Milchprodukts in den Seifenleim geben

Nachdem Lauge und Fett abgekühlt sind, müssen sie wie gewohnt vereinigt werden. Rühre den Seifenleim mit dem Stabmixer so lange durch, bis das Puddingstadium erreicht ist. Erst jetzt werden das Milchprodukt sowie Duft und weitere Zusätze zugegeben.

Alle Bestandteile werden im Anschluss gut untergerührt. Nimm am Besten nochmals kurz den Stabmixer zur Hilfe. Sobald der Seifenleim dick genug ist und alle Zusätze homogen verteilt sind, kannst du den Seifenleim in dir Seifenform geben.

Die Seife darf leicht isoliert werden und auch gelen. Verzichte lediglich dann auf eine Isolierung, wenn du ein Ziegenmilchprodukt verwendet hast. Nach rund 24 Stunden kann die Seife mit behandschuhten Händen aus der Form geholt und geschnitten werden. Mach dir keine Sorgen, wenn ein leichter Ammoniakgeruch auffällt. Dieser verfliegt bald wieder.

Hinweis: Du hast auch die Möglichkeit, das Milchprodukt oder die Milch nach dem Abkühlen zu den Fetten in den Topf zu geben oder dieses hinzuzufügen, direkt nachdem Fette und Lauge vereinigt wurden.

Wann muss ich an eine Wasserreduktion denken?

Wasserreduktion bedeutet, dass das zum Anrühren der Lauge nötige Wasser in seiner Menge reduziert wird. Das ist dann nötig, wenn du eine größere Menge eines Milchprodukts zum Seifenleim geben möchtest. Gebe ich zum Beispiel einen Esslöffel Sahnequark oder Mascarpone in den Seifenleim, reduziere ich kein Wasser. Auch bei einem kleinen Schuss Sahne oder Milch nicht.

Sobald du aber etwas mehr flüssiges Milchprodukt einplanst, solltest du den Wasseranteil der Lauge vorab etwas reduzieren. So ab 80 g Sahne oder Milch im Seifenleim würde ich eine Reduktion des Laugenwassers vornehmen. Die Menge des Wassers wird dabei etwa um die gleiche Menge reduziert, wie Milchprodukt eingesetzt werden soll. Wenn du also 100 g Sahne oder Milch oder auch flüssigen Joghurt zum Seifenleim geben möchtest, reduziere das Wasser zum Anrühren der Lauge einfach um etwa die gleiche Menge.

Achtung: Achte bitte darauf, dass ausreichend Wasser für das Anrühren der Lauge vorhanden ist. Das sollte noch mindestens die gleiche Menge Wasser wie NaOH sein. Wenn deine Lauge also mit beispielweise 60 g NaOH angerührt werden muss, dann verwende bitte auch mindestens 60 g Wasser. Generell würde ich eher zu mehr Wasser raten, also etwa die 1,3 bis 1,4-fache Menge Wasser zu NaOH.

Was du zur Milchseifenherstellung wissen solltest

Milchseifen können anfangs etwas unangenehm riechen. Das liegt daran, dass beim Zersetzen von Milcheiweiß Ammoniak entsteht. Diesen riecht man und nimmt ihn in der Regel als sehr unangenehm war. Ein Grund zur Sorge ist das aber nicht, denn der Geruch verfliegt mit der Zeit. Nach der ohnehin nötigen Reifezeit der Seife riecht man daher in der Regel nichts mehr.

Ein weiterer unangenehmer Geruch ist der der Buttersäure. Buttersäure ist in sehr fetthaltigen Kuhmilchprodukten wie Sahne oder Mascarpone enthalten. Leider verfliegt dieser sehr schlechte Geruch im Gegensatz zum Ammoniak-Geruch nicht. Viele Menschen nehmen den Geruch aber kaum wahr, vor allem bei niedriger Dosierung des Milchprodukts. Ein Schuss Sahne ist in der Regel kein Problem. Wer den Geruch komplett vermeiden möchte, kann Milchprodukte mit geringerem Fettanteil einsetzen. Das sind zum Beispiel Joghurt oder Quark.

Mehr zum Milchseife selber machen

Da das Herstellen von Milchseifen durchaus etwas anspruchsvoller ist, solltest du dich vorab genau mit dem Thema Milchseife selber machen befassen. Am besten liest du dir hier alles zu Milchseifen durch, dazu gehören auch die Artikel zu den diversen Techniken der Milchseifenherstellung. Zudem findest du bei Naturseife und Kosmetik auch zahlreiche Seifenrezepte für Milchseifen:

Du möchtest lieber eine andere Technik ausprobieren? Dann hast du die Möglichkeit, eine Milchseife mit Milch als Laugenflüssigkeit zu sieden. Ersetze dafür einfach die komplette Laugenflüssigkeit durch Milch. Zur Verfügung stehen zum Beispiel Kuhmilch, Ziegenmilch oder Schafmilch. Auch Stutenmilch oder Eselsmilch sind beliebte Seifenzutaten. Da wir diese Milchsorten aber nicht überall bekommen, ist der Einsatz von Milchpulver gängig. Das Milchpulver kann mit Wasser zu einer Milch angerührt werden. Alternativ kannst du das Pulver auch in einer kleinen Menge Wasser anrühren und diese dann im Seifenleim verarbeiten. Diese Arbeitsweise ist sogar noch etwas einfacher umzusetzen.

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