Lauge herstellen für Seife

Lauge mit NaOH oder KOH richtig anrühren

Lauge Seifenherstellung
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Bei der Seifenherstellung ist vor allem der richtige Umgang mit der Lauge wichtig. Denn eine Lauge für das Seife selber machen wird aus einer ätzenden Substanz, in der Regel NaOH, und Wasser hergestellt. Im Prinzip ist es simpel, die Lauge anzurühren. Doch beim Lauge herstellen musst du auf jeden Fall wissen, wie es richtig geht. Beachte dabei immer die nötigen Sicherheitsvorkehrungen und stelle die Lauge für deine Seife mit Ruhe und Vorsicht her. So kann beim Lauge herstellen nichts passieren.

Lauge herstellen – Echte Seifen brauchen eine Lauge

Die Lauge ist eine wesentliche Zutat bei der Seifenherstellung. Ohne Lauge können wir keine echten Naturseifen sieden. Da Laugen aber stark ätzend sind und die Zubereitung etwas Überwindung kostet, möchte ich dir hier ein paar Tipps zur Laugenherstellung geben.

Wozu brauchen wir Lauge für die Seife?

Zusammen mit den richtig kombinierten Fetten und Ölen erhalten wir durch Zugabe von Natronlauge eine reinigende Seife. Natronlauge (aus NAOH und Flüssigkeit) brauchen wir für feste Seifenstücke, Kalilauge (aus KOH und Flüssigkeit) für die sogenannten Schmierseifen. Daneben gibt es noch die sogenannte Mischverseifung, bei der sowohl KOH als auch NaOH benutzt werden.

Beim Zusammenfügen von Lauge und Fetten und Ölen wird eine chemische Reaktion in Gang gesetzt: Die Verseifung beginnt. Ohne Lauge können wir also keine reinigenden echten Seifen herstellen.

Was brauchen wir für die Lauge?

In der Regel stellen wir die Lauge für die Seife aus destilliertem Wasser und NaOH her. NaOH, Natriumhydroxid, ist auch als Ätznatron bekannt. Wie der Name sagt, ist diese weiße Substanz stark ätzend. Daher muss der Umgang mit NaOH immer vorsichtig und mit den nötigen Sicherheitsvorkehrungen erfolgen.

Hinweis: Wer feste Seifenstücke herstellen möchte, stellt die Lauge aus NaOH und Wasser (oder einer anderen Flüssigkeit) her. Kaliumhydroxid, also KOH, wird mit Wasser zu Kalilauge. Mit Kalilauge stellen wir Flüssig- und die sogenannten Schmierseifen her.

Weitere Hinweise zur Lauge

  • NaOH oder KOH in Wasser gelöst ergibt eine stark ätzende Lauge
  • NaOH und KOH binden die Feuchtigkeit aus der Luft. Darum muss die Dose mit den NaOH-Pastillen oder Kügelchen immer gut verschlossen und luftdicht aufbewahrt werden
  • NaOH, KOH sowie die angerührten Laugen müssen immer unzugänglich für Kinder aufbewahrt werden
  • Ätznatron darf nicht mit Natron (Speisenatron) verwechselt werden und du kannst es nicht dagegen ersetzen

Wie viel NaOH brauche ich für meine Seife?

Überfettung oder Laugenunterschuss

Das hängt davon ab, wie hoch der Laugenunterschuss / Überfettung sein soll und natürlich von den verwendeten Fetten und Ölen und deren Verseifungszahlen. Mehr dazu kannst du unter NaOH in Naturseifen nachlesen.

Tatsächlich rechnet aber wohl niemand die nötige NaOH-Menge für sein Seifenrezept anhand der Verseifungszahlen aus. Stattdessen nutzen die meisten die praktischen Seifenrechner.

In den Seifenrechner gibst du einfach ein, welches Fett oder Öl in welcher Menge verwendet werden sollen und wie hoch die Überfettung sein soll. Anschließend gibt der Seifenrechner die Menge NaOH für das Rezept automatisch an sowie auch die Menge Wasser, die du aber je nach Erfahrung auch variieren kannst.

Worin soll ich die Lauge herstellen?

Um die NaOH-Kristalle abzuwiegen, kannst du zum Beispiel Wegwerfbehälter verwenden. Ich nutze dafür gerne ausgewaschene Joghurtbecher.

Wichtig: Sie müssen sauber und trocken sein. Die Kristalle selbst sind problemlos in solchen Behältern auszuwiegen, da sie den Kunststoff nicht angreifen. Erst wenn du die NaOH-Kristalle in Wasser mischt, entsteht die ätzende Lauge, die einen solch dünnen Kunststoffbecher ohne Probleme zersetzen würde.

Im ersten Schritt wiegst du also immer das NaOH (oder KOH) in einem separaten Behälter ab. Dann nimmst du einen festen, laugenbeständigen Behälter, um darin die eigentliche Lauge anzurühren.

Wiege also das Wasser direkt in deinem Laugenbehälter ab. Anschließend werden die NaOH-Kristalle zum langsam und vorsichtig zum Wasser gegeben.

Geeignete Laugengefäße sind:

  • Spezielle Bechergläser aus dem Laborfachhandel.
  • Feste Einmachgläser, die einen guten Stand haben und in denen gut gerührt werden kann.
  • Becher aus Edelstahl. Ich würde hier keine Edelstahlschalen nutzen, da diese zu leicht kippen.
  • Messbecher aus Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PP)

Wo soll ich die Lauge herstellen?

Dort, wo du auch deine Seife anrührst: In der Regel also in der Küche. Hin und wieder habe ich gelesen, dass die Lauge doch im Garten oder auf dem Balkon angerührt werden soll, damit die Lauge abdampfen kann. Das ist Blödsinn. Mit einem kleinen Trick entstehen die reizenden Dämpfe gar nicht erst, nämlich indem kalt gearbeitet wird.

Zudem ist es nicht ungefährlich, eine ätzende Flüssigkeit auf dem Balkon herzustellen! Auch der Garten ist ungeeignet, da etwaige Katzen, Vögel oder auch starker Wind das Gefäß mit der Lauge umkippen könnten.

Zudem ist es nicht sinnvoll, das Gefäß anschließend durchs Haus in die Küche zu tragen. Es kann schließlich passieren, dass du stolperst und die Flüssigkeit herausschwappt.

Rühr deine Lauge am besten im Spülbecken an. Denn hier kann nichts passieren, sollte etwas daneben gehen.

Lauge herstellen für Seife – Schritt für Schritt

Die Sicherheitshinweise zur Seifenherstellung solltest du kennen. Sie sind wichtig, da Natronlauge und Kalilauge ätzende Substanzen sind, die starke Haut- und Schleimhautschänden verursachen können.

Daher ist Sicherheit beim Lauge herstellen oberstes Gebot. Sieh dir daher bitte auch meine Sicherheitshinweise an und habe immer diese Utensilien griffbereit zu Hause:

  • Schutzbrille (sehr wichtig)
  • Feste Handschuhe, Haushaltshandschuhe
  • Eventuell ein altes Shirt, ein Kittel oder Hemd, um die Kleidung zu schützen

Deinen Arbeitsbereich legst du am besten mit einer festen, abwischbaren Tischdecke aus oder nutzt zum Schutz der Arbeitsflächen alte Zeitungen oder Karton. Besonders Holzoberflächen sollten vor Laugen- oder Seifenspritzern geschützt werden.

Und so stellst du die Lauge her:

  1. Schutzausrüstung anlegen
  2. Destilliertes kaltes Wasser in dem laugenbeständigen Gefäß abwiegen
  3. Das Gefäß möglichst in das Spülbecken stellen, um dort sicher und sauber weiterzuarbeiten
  4. NaOH-Kristalle (oder KOH) in einem separaten Behälter abwiegen
  5. Den Behälter mit NaOH sofort wieder gut verschließen
  6. Das abgewogene NaOH nun langsam und vorsichtig in das destillierte Wasser geben
  7. Mit einem Löffel langsam umrühren, bis sich die NaOH-Kristalle vollständig gelöst haben

Im Anschluss heizt sich die Lauge stark auf. Es können Dämpfe entstehen, die sehr unangenehm sind. Sie sind zwar nicht giftig, reizen die Atemwege aber stark.

Am besten verhindert man diese Dampfentwicklung daher komplett. Das funktioniert, indem du sehr kalt arbeitest. Das destillierte Wasser sollte immer möglichst eiskalt sein, also entweder halbgefroren aus dem Eisfach oder sogar ganz eingefroren als Eiswürfel. Damit sich die NaOH-Kristalle noch gut lösen, friere nur die Hälfte des Wassers bis 3/4 davon ein.

Auf diese Weise entstehen keine Dämpfe und die Lauge kühlt anschließend schnell ab.

Wichtig: Immer die NaOH-Kristalle in das Wasser rieseln lassen. Niemals umgekehrt arbeiten und das Wasser zum NaOH schütten!
Richtig arbeiten

Wichtiges zur Laugenherstellung

Lauge ist nicht ungefährlich und du solltest immer vorsichtig damit umgehen. Der beste Arbeitsplatz für das Lauge herstellen ist das Spülbecken in der Küche. Geht mal etwas daneben, kannst du es einfach wegspülen. Verzichte bitte auf unnötige „Transportwege“. Der Arbeitsplatz zum Seife anrühren sollte sich also unmittelbar daneben befinden.

Stell das Gefäß mit der Lauge niemals ans geöffnete Fenster oder auf den Balkon, vor allem nicht, wenn an deinem Fenster Menschen vorbeigehen. Auf keinen Fall sollte die Lauge zum Abkühlen in den Kühlschrank gestellt werden, da es hier natürlich schnell zu Verwechslungen kommen kann.

Ich weiß, dass Kinder immer gerne helfen und mitmachen möchten. Doch von der Laugenherstellung und auch vom Seife sieden solltest du deine Kinder besser ausschließen, sofern sie noch klein sind. Für die Seifenherstellung mit Kindern gibt es andere Möglichkeiten, wie beispielsweise das Formen mit Seifenresten, das Schmelzverfahren, Gießseifen oder auch das Selbermachen von Seifenketten.

Was tun bei Laugenkontakt?

Nicht nur die frische Lauge, sondern auch der Seifenleim sind ätzend. Daher soll die Schutzausrüstung während der gesamten Seifenherstellung nicht abgenommen werden.

Wenn beim Anrühren mit dem Pürierstab oder beim Einfüllen des Seifenleims dennoch mal ein Spritzer Seifenleim oder Laugenflüssigkeit auf die Haut gelangt, spüle diese Stelle mit viel klarem Wasser ab. Du wirst merken, dass sich die Stelle etwas schmierig anfühlt. Sobald sie nicht mehr glitschig, schmierig ist, ist der gesamte Seifenleim abgewaschen.

Laugenspritzer lassen sich schnell abspülen. Wichtig ist, dass du sofort reagierst und die Haut säuberst. Denn Lauge und Leim schädigen die Haut natürlich stärker, wenn sie länger darauf bleiben.

Es kann sein, dass sich die Haut später etwas rötet, sie juckt oder brennt. Pflege die Haut dann mit einer sanften Creme und die Reizung ist schnell wieder abgeklungen.

Offene Verletzungen müssen hingegen immer vom Arzt untersucht werden! Sollten Laugenspitzer ins Auge kommen, bitte das Auge sofort mit viel Wasser ausspülen und anschließend unbedingt einen Arzt konsultieren.

Wenn du mit Vorsicht und Sorgfalt arbeitest und immer an die Schutzausrüstung denkst, kann beim Seife selber machen aber nicht viel passieren.

Keine Angst vorm Seife selber machen

Ich glaube, dass jeder Neuling erstmal einen Schreck bekommt, wenn er über die Sicherheitshinweise und über die Lauge liest. Doch eigentlich ist der Umgang mit NaOH, Lauge und dem Seifenleim sowie der frischen Seife keine große Sache. Wenn du immer an Handschuhe und Schutzbrille denkst, kann wirklich nicht viel passieren.

Du wirst merken, dass die Herstellung der Lauge eigentlich sehr einfach ist und auch die Gefahr des Verletzens gering ist. Wichtig ist eben, dass immer vorsichtig gearbeitet wird und man auch nach der 100. Seifenherstellung nicht den Respekt vor der Chemikalie verliert.

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