Ich habe eine Rasierseife gesiedet und möchte euch anhand des Seifenrezepts gerne die Mischverseifung näher bringen. Naturseifen, die mit NaOH und KOH hergestellt werden, schäumen stärker und langandauernder, was natürlich besonders bei Rasierseifen gewünscht ist. Daher habe ich mich für ein Mischungsverhältnis von 50:50 (NaOH:KOH) entschieden.
Wie man das Ganze berechnet und was man noch über die Mischverseifung wissen sollte, könnt ihr in meinem Artikel KOH – Mischverseifung nachlesen. Hier möchte ich darauf nicht weiter eingehen und euch nur die bebilderte Anleitung zur Verfügung stellen. Die Mischverseifung sollten nur Sieder durchführen, die schon etwas Erfahrung im Seife selber machen haben. Einsteigern würde ich abraten. Wie immer gehe ich zudem davon aus, dass ihr euch gründlich über das Selbermachen von Seifen informiert habt. Ist dies nicht der Fall, rate ich grundsätzlich davon ab, unvorbereitet eine Naturseife zu sieden.
Das Seifenrezept der Rasierseife (Mischverseifung)
Ich habe eine kleine Menge Seife gesiedet, da wir einfach nicht so viel brauchen. Ich bin dazu übergegangen, die Ansätze zu reduzieren und siede daher inzwischen bevorzugt 500 bis 800 Naturseife je nach Rezept. Hier nun also das Seifenrezept, das ich verwendet habe. Ihr könnt aber auch gerne ein anderes sieden oder Zutaten austauschen.
In diesem Seifenrezept habe ich besonders die Schaumqualität der Seife berücksichtigt. Als schäumendes Basis-Öl habe ich Kokosöl verwendet, das zusammen mit dem Palmöl (Frittierstange) die Grundlage bildet. Olivenöl und Rapsöl sollen die Haut bei der Rasur zusätzlich pflegen. Vor allem das Olivenöl ist ja gut gegen Entzündungen und Reizungen, die beim Rasieren gerne mal entstehen. Als Schaumbooster wurde Rizinusöl eingesetzt, ebenso wie Honig. Damit die Rasierseife aber nicht zu weich wird, wurde ein Anteil Kakaobutter zugegeben. Die ätherische Ölmischung ist so gewählt, dass sie Entzündungen vorbeugt, die Haut regeneriert und zudem für gute Laune sorgt 😉 Auch das Glycerin hat einen bestimmten Zweck: es soll die Barthaare weich machen und so die Rasur erleichtern. Die rosa Tonerde soll zum für eine schöne Optik dienen, zum anderen aber auch die Gleitfähigkeit der Rasierklinge über die Haut verbessern.
Tutorial Mischverseifung anhand einer Rasierseife
Zuerst habe ich alle Utensilien bereitgestellt, die ich zur Seifenherstellung brauche.
Nun können die Zutaten aus dem Schrank geholt und an die Seite gestellt werden. Sieht ganz schön viel aus 🙂
Ich habe 125g des Wassers als Eiswürfel vorbereitet. Daher wiege ich zuerst das Palmöl und das Kokosöl ab und schmelze die beiden Bestandteile auf der Herdplatte.
In der Zwischenzeit können bereits Shea- und Kakaobutter abgewogen und bereitgestellt werden. Die beiden Buttern werden nun zu den geschmolzenen Fetten in den Topf gegeben und ebenfalls aufgeschmolzen.
Die Fette kühlen ab und es ist Zeit, die Lauge herzustellen. Dafür wiege ich das berechnete NaOH und das KOH in jeweils einen separaten Becher (man kann auch einen gemeinsamen Becher nehmen).
Abwiegen des KOHs in den lila Becher und des NaOHs in den pinken Becher.
Hier seht ihr die Eiswürfel. Ich habe 125g des destillierten Wassers eingefroren, den Rest brauche ich später.
Jetzt wird zuerst das NaOH zu dem gefrorenen Wasser gegeben. Bitte nur langsam einrieseln lassen und vorsichtig arbeiten.
Die Eiswürfel beginnen nun durch die entstehende Hitze zu schmelzen. Zwischenducrh sollte immer ein bißchen gerührt werden.
Anschließend gebe ich das KOH zum Wasser und rühre das Ganze um. Beim Rühren bitte immer langsam und vorsichtig arbeiten, damit die Lauge nicht spritzt.
So sieht es dann aus. Rührt immer wieder mal um und lasst die Lauge nun abkühlen.
Fette und Lauge kühlen jetzt ab. Daher ist genug Zeit, die übrigen Zutaten abzuwiegen und griffbereit hinzustellen. Jetzt kommt der Rest des destillierten Wasser zu Einsatz. Ich habe das Wasser etwas erwärmt und den Honig darin gelöst. Jetzt können auch die Öle direkt zu den geschmolzenen Fetten in den Topf gegossen werden.
Nach der Abkühlzeit muss die Lauge zu den Fetten gegeben werden. Dabei die Lauge immer durch ein Sieb gießen! Den Schritt konnte ich mangels einer dritten Hand nicht fotografieren, aber ihr wisst ja wie es geht.
Wenn der Seifenleim leicht angedickt ist, gebe ich das Honigwasser, die ätherischen Öle und das Glycerin in den Topf. Ich habe alle drei Bestandteile in einen Behälter gewogen, so spare ich mir zwei Arbeitsschritte.
Nochmals gut durchmischen und dann einen Teil des Seifenleims in eine separate Schüssel geben und die rosa Tonerde untermischen.
Damit die Tonerde klumpenfrei verteilt wird arbeite ich hier nochmals mit dem Stabmixer.
Das Gleiche mache ich nun mit der Pflanzenkohle, mit der ich den übrigen Seifenleim färbe.
Und so sieht die Seifenmasse jetzt aus. Sie ist auch schon stark angedickt. Daher muss es nun schnell gehen.
Die rosa Masse wird zu der dunklen in den Topf überführt.
Grob durchmischen und keinesfalls mehr rühren.
Der Seifenleim war schon sehr dick, so dass ich keine marmoriertechnische Feinarbeit mehr leisten konnte 😉 Ich bin gespannt auf das Ergebnis.
Und so sieht die Rasierseife nach etwa einer Woche aus.
Fazit zum Siedevorgang
Der Seifenleim war am Ende schon sehr dick, sodass ich nicht genauso marmorieren konnte, wir geplant. Das Problem habe ich selten. Ich bin es aber auch nicht gewohnt, nebenher zu fotografieren und habe deswegen wohl viel langsamer gearbeitet als sonst 😉 Die fertige Rasierseife werde ich euch nach dem Anschneiden gerne zeigen und in 4 Wochen dann auch die Qualität der Seife beurteilen.
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2 Kommentare
Hallo Despina, vielen Dank, es freut mich, dass dir die anderen Seifen gelungen sind. Ja, ich gebe zu, dass das Rezept etwas schwierig ist. Da ja auch KOH verwendet wird, ist die Seife schon lange Zeit weich. Meine ist auch noch ziemlich weich, aber sonst in Ordnung. Wird jetzt auch noch einige Wochen lagern müssen. Gegelt hat sie aber schon. Manchmal ist halt einfach „der Wurm drin“ wie man so schön sagt. Auch ich musste schon mal eine Seife wegschmeißen. Das ist ärgerlich, passiert aber wohl wirklich jedem mal. Schade, dass es bei dir diesmal nicht so gut geklappt hat. Dafür werden die nächsten Seifen sicher wieder besser 😉 Lieben Gruß Steffi
Liebe Steffi, ich liebe deine Seifen! Habe viele erfolgreich nachgesiedetet, aber mit dieser Seife hatte ich ueberhaupt kein Glueck! Am Anfang wollte sie nicht fest werden, hat nicht gegelt, habe sie dann heiss verseift, hatte wieder kein Glueck, ich glaube die Seife kommt in die Tonne! Aber was solls, diese Erfahrung muss wohl mal jede Seifesiederin machen! Alles Liebe Despina
Hallo Despina,
vielen Dank, es freut mich, dass dir die anderen Seifen gelungen sind. Ja, ich gebe zu, dass das Rezept etwas schwierig ist. Da ja auch KOH verwendet wird, ist die Seife schon lange Zeit weich. Meine ist auch noch ziemlich weich, aber sonst in Ordnung. Wird jetzt auch noch einige Wochen lagern müssen. Gegelt hat sie aber schon.
Manchmal ist halt einfach „der Wurm drin“ wie man so schön sagt. Auch ich musste schon mal eine Seife wegschmeißen. Das ist ärgerlich, passiert aber wohl wirklich jedem mal. Schade, dass es bei dir diesmal nicht so gut geklappt hat. Dafür werden die nächsten Seifen sicher wieder besser 😉
Lieben Gruß
Steffi
Liebe Steffi,
ich liebe deine Seifen! Habe viele erfolgreich nachgesiedetet, aber mit dieser Seife hatte ich ueberhaupt kein Glueck! Am Anfang wollte sie nicht fest werden, hat nicht gegelt, habe sie dann heiss verseift, hatte wieder kein Glueck, ich glaube die Seife kommt in die Tonne! Aber was solls, diese Erfahrung muss wohl mal jede Seifesiederin machen!
Alles Liebe
Despina