Palmöl in Naturseife und Kosmetik

Palmöl als Grundzutat für Naturseifen

Palmöl Naturseife

Palmöl ist ein tolles Öl für die Hautpflege und zur Verarbeitung in Seifen. Trotzdem vermeiden viele Selbstrührer inzwischen weitgehend die Verwendung des Öls. Palmöl in Seifen zu verwenden ist aus ökologischer Betrachtung sicher bedenklich. Doch Palmöl ist in Seifen eigentlich eine sehr gute Zutat, denn Palmöl in Seifen sorgt für besondere Festigkeit und auch trockener Haut tut das Öl der Ölpalme gut. Erfahre hier, was Palmöl ist, woher es stammt, wie man es verwendet und worauf man dabei achten sollte.

Palmöl in Seifen und anderen Kosmetikprodukten

INCI: Elaeis guineensis

Palmöl – das Wichtigste auf einen Blick

  • Das Öl wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen
  • Palmöl steht aufgrund des Anbaus großflächiger Palmölplantagen stark in der Kritik
  • Es wird oftmals dazu geraten, auf den Gebrauch von Palmöl in Seifen sowie im Alltag zu verzichten
  • Palmöl ist besonders preiswert
  • Es ist auch aufgrund des günstigen Preises das am meist verwendete Öl der Industrie
  • Wir finden Palmöl in zahlreichen Lebensmitteln, Kosmetik und Genussmitteln
  • Rotes Palmöl wird durch Kaltpressung gewonnen
  • Weißes Palmöl ist raffiniert und gilt daher als weniger wertvoll
  • Das rote Palmöl besitzt einen sehr hohen Vitamin A Gehalt
  • Palmöl besitzt einen hohen Komedogenitätsgrad

Die Ölpalme ist ein tropisches Gewächs, das ursprünglich in Afrika beheimatet war. Heutzutage wird sie aber auch in den tropischen Gebieten Amerikas und in Südostasien kultiviert. Aus dem Fruchtfleisch ihrer Früchte wird das Palmöl gewonnen. Dazu wird es aus der Schale gelöst, sterilisiert und gepresst.

Palmöl in Kosmetik
Fruchtfleisch zur Palmölgewinnung

Man darf Palmöl nicht mit Palmkernöl verwechseln. Palmkernöl wird aus den Kernen der gleichen Früchte gewonnen und ist anders zusammengesetzt als das Palmöl. Beim Seife selber machen müssen zudem die verschiedenen Verseifungszahlen der beiden Öle beachtet werden.

Palmkernöl ist zwar ebenfalls eine gute Seifenzutat, doch von seiner Wirkung völlig anders als Palmöl.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Palmöl für Kosmetik

Frisches, unraffinertes Palmöl ist von orange-rötlicher Farbe. Es ist klar, duftet nach Veilchen und hat einen süßlichen Geschmack. Wird es älter, kann es durch Fermentationsprozesse trüben. Kommerzielle Herstellungsverfahren sind meist weniger schonend. So hergestelltes Palmöl kann auch schon in frischem Zustand trüb sein. Mit über 44 Prozent macht die Palmitinsäure den größten Anteil in der Fettsäurezusammensetzung aus. Sie unterstützt die Hautbarriere und schützt die Haut vor äußeren Einflüssen.

Palmfett beziehungsweise Palmöl ist in raffinierter Qualität weiß und nahezu geruchlos.

Fälschlicherweise werden Palmöl und Palmkernöl oft nicht unterschieden. Die im Palmkernöl enthaltene Laurinsäure ist im Palmöl nicht vorhanden. Seine rötliche Farbe erhält es durch den hohen Anteil an Carotin. Palmöl enthält viele Antioxidantien, die vor freien Radikalen schützen und dem Körper helfen, Infektionen abzuwehren.

Palmöl in Seifen und der Kosmetik

Palmöl
Bild von Bishnu Sarangi auf Pixabay Plantage Ölpalme

Palmöl macht mit 30 % das am meisten verwendete und hergestellte Öl auf der ganzen Welt aus. Die Nutzung in der Kosmetik ist dabei nur ein kleiner Teil. Palmöl kann als Basis für nahezu alle Kosmetikprodukte eingesetzt werden. Durch seine butterartige Beschaffenheit eignet es sich als Basisöl für Salben, Cremes und Lotionen. Als Palmöl in Seifen verleiht es eine angenehme Festigkeit.

Es wirkt regenerierend und schützt vor UV Strahlung, bzw. kann bereits entstandene Zellschäden reparieren (in begrenzter Weise natürlich). Deshalb ist es beliebt in der Anwendung von Sonnencremes und Aprés-Sun Lotionen. Sowohl in reiner Form angewandt als auch in Emulsionen ist Palmöl rückfettend und glättet die Haut. Deshalb ist es besonders für trockene oder schuppige Haut geeignet. Seine wertvollen Inhaltsstoffe schützen die Haut und verbessern altersbedingte Probleme wie Falten oder Alterungspigmente.

Für fettige Haut eignet Palmöl sich hingegen weniger. Es gilt als stark komedogen und begünstigt somit die Entstehung von Pickeln und anderen Unreinheiten.

Auf einen Blick (das rote Palmöl für die Kosmetik)

  • Gute Basis für Cremes und Seifen
  • Glättet raue Haut
  • Wirkt antioxidativ
  • Reichhaltige Pflege für trockene Haut
  • Auch als Haarpflege geeignet: in Längen und Spitzen einmassieren, etwa 20 Minuten einwirken lassen, ausspülen

Die Palmölproblematik

Palmöl kann und wird in vielen verschiedenen Gebieten eingesetzt. Nicht nur in Kosmetika, als Palmöl in Seifen sondern auch in Waschmitteln, für energetische Nutzung und sogar in den meisten Nahrungsmitteln ist das Öl vorhanden. Oft wird es lediglich als gehärtetes Pflanzenfett oder nur als Pflanzenöl gekennzeichnet. Das ist möglich, weil Palmöl oft nicht in seiner reinen Form hinzugefügt wurde, sondern in einer Verarbeitung. Das kann es schwierig machen nachzuvollziehen, in welchen Produkten tatsächlich Palmöl enthalten ist und in welchen nicht.

Eine Kennzeichnungspflicht wird in der EU wohl ab 2015 bestehen. UPDATE: Tatsächlich mussten Hersteller ab dem 13. Dez. 2014 Palmöl beziehungsweise Palmfett als solches namentlich auf ihren Verpackungen nennen. Seitdem ist also besser zu erkennen, ob Produkte Palmöl enthalten (und das sind die meisten). Immer öfter finden sich daher Hinweise wie „palmölfrei“ auf den Verpackungen von Kosmetik und Nahrungsmitteln.

Die Ölpalme braucht tropisches Klima, um zu gedeihen. Aufgrund immer größerer Nachfrage wird mehr und mehr Regenwald abgeholzt, um Platz für Ölpalmenplantagen zu schaffen. Die damit eingehenden Probleme sind bekannt: Artensterben, Klimaprobleme und die Ausrottung indigener Kulturen, deren Lebensraum zerstört wird.

Der Verzicht auf Palmöl gestaltet sich aufgrund der großen Nachfrage als schwierig bis unmöglich. Wer (kosmetisch) nicht auf Palmöl verzichten möchte, kann auf das Öl ökologisch und nachhaltig gepflanzter Palmen zurückgreifen.

Bild von tk tan auf Pixabay

Palmöl in Seifen einzusetzen ist eine Frage der eigenen Einstellung. Klar ist, dass Palmöl ein hervorragendes Basisfett für selbst gemachte Seifen ist. Es macht die Seife hart und gibt ihr einen guten Körper. Dazu lässt es sich leicht verarbeiten und es kostet vergleichsweise wenig.

Wer dennoch bedenken hat oder Palmöl aus ökologischer Sicht klar ablehnt, kann Palmöl gut gegen höhere Mengen Olivenöl, Kokosöl, Sheabutter, Kakaobutter und / oder Schmalz ersetzen. Eine andere Möglichkeit ist, nur zertifiziertes Palmöl aus kontrolliertem Anbau einzusetzen.

Palmöl in Naturseifen

Trotz der angesprochenen Palmölproblematik verwende ich beim Seife selber machen noch immer gerne Palmöl. Dies liegt an den hervorragenden Eigenschaften des Palmöls. Es sorgt dafür, dass die Naturseife schön fest wird und auch beim intensiven Waschen seine Form behält. Naturseife mit Palmöl besitzt eine angenehm glatte Textur und verleiht ein tolles weiches Hautgefühl. Die Seifen sind sehr mild und von glänzendem, weiß-gelblichem Aussehen. Zudem kann es hervorragend mit schwer verseifbaren und weich machenden Ölen kombiniert werden. Palmöl bildet zusammen mit Kokosöl die Basis zahlreicher Seifenrezepte und kann in Kombination problemlos mit einem Anteil bis 50% verwendet werden. Doch Palmöl lässt sich auch gut durch andere Fette und Öle ersetzen. Du kannst zum Beispiel den Olivenölanteil sowie den Anteil Kokos- oder Babassuöl im Rezept erhöhen, zusätzlich Sheabutter oder Kakaobutter für die Härte einsetzen oder auf Schmalz zurückgreifen (nicht für Veganer geeignet).

Reine Palmölseife

Eine reine Palmölseife ist sehr angenehm und mild zur Haut. Die Schaumeigenschaften sind reduziert, mit Schaumbergen kann somit nicht gerechnet werden. Palmölseifen sind jedoch sehr fest und behalten immer ihre Form, auch nach dem 100. Anwaschen. Zudem schmieren sie nicht. Schnittkanten sind glatt und glänzend und auch die Reinigungseigenschaften sind hervorragend. Die Seife ist stabil gegen Ranzen, sie kann also lange aufbewahrt werden. Dennoch würde ich immer mit anderen Ölen und Fetten kombinieren um eine ausgewogene Zusammensetzung zu erreichen.

Palmölfreie Seifenrezepte

In den letzten Jahren habe ich immer mehr Seifenrezepte ohne Palmöl erarbeitet. Viele dieser Seifenrezepte findest du auch hier bei naturseife-und-kosmetik.de. So kommt zum Beispiel meine Avocadoseife lediglich mit Avocadoöl, Kokosöl, Olivenöl und etwas Sheabutter aus. Weitere Rezepte ohne Palmöl sind die Ziegenmilchseife, die Gärtnerseife mit Lorbeeröl, die frische Pfefferminzseife und natürlich meine Buttermilch-Zitronen-Seife ohne Palmöl. Außerdem habe ich 10 palmölfreie Seifenrezepte in einem Artikel zusammengefasst und einige Rezepte von Lesern von naturseife-und-kosmetik.de ohne Palmöl veröffentlicht.

Palmöl – ja oder nein?

Palmöl ist preiswert, hitzebeständig und sehr gut zu verarbeiten. Die Industrie liebt Palmöl und es ist daher Bestandteil sehr vieler Produkte, unter anderem auch in Nuss-Nougat-Cremes und Süßigkeiten in großer Menge enthalten. Du solltest dabei aber wissen, dass in diesen Produkten so gut wie nie das unraffinierte, rötliche Öl zum Einsatz kommt, in dem ja die wirklich gesunden Inhaltsstoffe stecken. Stattdessen finden wir in den industriellen Produkten vor allem das preiswerte raffinierte Palmöl.

In der Kosmetik ist Palmöl, sofern nicht raffiniert, ein sehr interessantes Öl für trockene Haut. Es glättet, wirkt antioxidativ und fettet gut. Raue, trockene Haut wird wieder zart und glatt. Wie auch als Zusatz in der beliebten Nuss-Nougat-Creme, eignet sich Palmöl auch in kosmetischen Cremes als konsinstenzgebende, festigende Komponente. Es ist ein Öl, das bei Zimmertemperatur fest ist.

Für unsere Seifen ist es ebenfalls ein besonders geschätztes Öl. Denn Palmöl ist sehr leicht zu verarbeiten, macht beim Verseifen keine Probleme und es sorgt für besonders feste Seifenstücke. Die Seife bleibt lange stabil, ranzt nicht und besitzt einen pflegenden Charakter.

Wie du siehst, ist das unraffinierte Palmöl eigentlich ein tolles Öl für die Kosmetik und natürlich für unsere Seifen. Wenn du auf diese Eigenschaften nicht verzichten möchtest, kannst du auf Bio-Qualität und zertifizierte Produkte zurückgreifen.

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