Seife selber machen und marmorieren – Swirltechnik

So einfach kann Seife marmoriert werden

Seife selber machen ist für viele Menschen ein Hobby. Dazu gehört es auch, immer wieder Neues auszuprobieren. Das Experimentieren muss sich nicht nur auf die Seifenrezepte selbst beziehen, denn auch hinsichtlich der Gestaltung der Seife bieten sich viele Möglichkeiten. Mit verschiedenen Swirltechniken und Vorgehensweisen können geübte Seifensieder eine Seifenmarmorierung machen und optisch beeindruckende Ergebnisse erzielen. Hier stelle ich eine einfache Swirltechnik vor, mit der auch Anfänger tolle Effekte erzielen und ganz besondere Seifen selber machen können.

Seifenmarmorierung für schöne selbst gemachte Seifen

Wenn du schon etwas Übung beim Seife selber machen hast, möchtest du vielleicht mal etwas Neues ausprobieren. Nachdem die ersten Seifenrezepte gesiedet und vielleicht auch eigene Ideen und Rezepte umgesetzt sind, wird man neugierig auf weitere Experimente. Viele Sieder probieren dann ihre erste Milchseife aus oder sieden eine Salzseife oder Soleseife.

Doch vor allem locken auch die vielen tollen Seifenmarmorierungs-Techniken. Mit einer solchen Seifenmarmorierung kannst du deiner selbst gemachten Seife nämlich einen ganz eigenen Look verleihen und sie zum Blickfang im Badezimmer machen. Es gibt dabei natürlich zahlreiche aufwendige und komplizierte Techniken zum Marmorieren. Für den Anfang kannst du es aber mal mit einer recht simplen Methode versuchen. Der Swirl, den ich hier vorstelle, ist sehr einfach zu machen. Du kannst diese Marmorierung mit beliebig vielen Farben erzeugen.

Seifenmarmorierung – auf was du achten solltest

Einige Ideen für Seifenmarmorierung habe ich bereits vorgestellt, so unter anderem die Herstellung von Seifen-Cupcakes, der Meeresbriese-Seife und des sogenannten Spoon Swirls. Wer noch mehr ausprobieren möchte, kann sich auch das eBook „Seife marmorieren und gestalten“ runterladen. Hier stelle ich weitere Marmoriertechniken für selbst gemachte Seifen vor.

Update: Das ebook ist in dieser Form nicht mehr zu haben. Stattdessen findest du die vielen tollen Techniken zum Marmorieren deiner Seifen auch in meinem großen Ratgeber Kreative Seifen einfach selber machen.

Diese Seifenmarmorierung ist nicht schwer, dennoch sollte bereits etwas Erfahrung in der Seifenherstellung vorliegen. Denn teilweise muss schnell gearbeitet werden. Wer ein eigenes Seifenrezept verwenden möchte, sollte darauf achten, dass der Seifenleim lange flüssig bleibt. Das ist wichtig, damit die Seifenmarmorierung auch funktioniert. Denn ein fester Seifenleim kann nicht mehr gegossen werden und eine feine Marmorierung ist dann nicht mehr möglich.

Es ist vorteilhaft, wenn ein ausgewogenes Verhältnis von flüssigen Ölen zu festen Fetten besteht. Inhaltsstoffe wie Stearinsäure, Bienenwachs oder Kakaobutter lassen den Seifenleim schnell andicken und sind somit weniger für das Marmorieren geeignet. Auch viele Parfumöle neigen dazu, den Seifenleim schnell fest werden zu lassen. Gut ist es außerdem, den Wasseranteil im Seifenrezept nicht zu stark zu reduzieren und Fette sowie Lauge immer gut abkühlen zu lassen (25° C bis max. 30° C). Dies sind die besten Voraussetzungen für einen lange flüssig bleibenden Seifenleim.

So gelingt die Marmorierung deiner Seife – Zusammenfassung:

  1. Plane für deine Seifenmarmorierung viel Zeit ein.
  2. Arbeite immer kalt. Achte also darauf, dass die benötigten Fette und Öle und auch die Lauge gut abgekühlt sind. Dadurch dickt der Seifenleim nicht so schnell an.
  3. Verzichte bei einer Seifenmarmorierung auf die Reduktion von Wasser. Denn mit einem höheren Wasseranteil bleibt der Seifenleim länger flüssig.
  4. Achte auf eine passende Kombination der Fette und Öle. Verzichte dabei auf den Einsatz von sehr vielen festen Fetten.
  5. Ölsäurereiche Pflanzenöle verseifen langsam und halten den Seifenleim daher lange flüssig. Nach einer Gelphase erhältst du mit diesen Ölen aber trotzdem eine schön feste Seife.
  6. Stearinsäure, verschiedene Wachse oder Kakaobutter sorgen für ein schnelles Andicken des Seifenleims. Bei aufwendigen Seifenmarmorierungen ist es daher ratsam, auf diese Inhaltsstoffe zu verzichten oder sie nur in sehr geringem Umfang einzuplanen.
  7. Nur Parfumöle einsetzen, die den Seifenleim nicht andicken lassen. Beim Marmorieren solltest du auch nur Parfumöle nutzen, die die Seife nicht verfärben.
  8. Etwas Zucker in der Lauge sorgt für einen länger fließfähigen Seifenleim.
  9. Arbeitsplatz gut vorbereiten: Seifenform bereitstellen, Farben griffbereit halten. Das spart später Zeit.

Anstelle vom Marmorieren spricht man übrigens auch oft vom „Swirlen„. Es ist ein englischer Begriff und bedeutet sowas wie herumwirbeln. Wenn du im Internet weiter nach speziellen Techniken suchst, dann wirst du unter dem Begriff Swirlen oder Swirltechniken fündig.

Das passende Seifenrezept zum Swirlen

Wenn du deine Seife mit einem Swirl verschönern möchtest, must du also auf einiges achten. Denn bleibt dein Seifenleim lange fließfähig, hast du einfach mehr Zeit zum gründlichen Arbeiten. Wichtig ist ein großer Anteil stabiler Basisöle in deinem Seifenrezept. Verwende gerne 50 bis 60 Prozent an ölsäurereichen Pflanzenölen wie Sonnenblumenöl h.o., Aprikosenkernöl oder auch Olivenöl, das den Leim lange fließfähig macht.

Sehr gut geeignet sind die besonders ölsäurereichen high oleic (h.o) Pflanzenöle. Sie haben auch den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu ihren Ursprungsölen nicht zum schnellen ranzig werden neigen. Um die Eigenschaften deines Seifenleims noch zu verbessern, setze gerne Zucker ein. Den Zucker rührst du einfach in das Wasser für die Lauge.

Wasser destilliert für die Lauge

25 bis 30 % der Gesamtfettmenge

3 bis 4 TL Zucker

pro 500 g Gesamtfettmenge

20 bis 25 % Schaumfette wie Kokosöl oder Babassuöl

bezogen auf die Gesamtfettmenge

50 bis 65 % ölsäurereiche Pflanzenöle

bezogen auf die Gesamtfettmenge

Bei Bedarf etwa 15 bis 20 % Sheabutter

Verarbeitungstemperatur Lauge / Fette etwa 28 bis 32 °C

Zusammensetzung eines Seifenrezept zum Swirlen

 

Seifenmarmorierung – Beispielrezept

Für etwa 1000 g Seife

  • 250 g KokosfettSeife marmorieren 006 (496x640)
  • 250 g Sonnenblumenöl high olec (ranzt nicht so schnell)
  • 150 g Olivenöl
  • 100 g Sheabutter
  • 50 g Mandelöl
  • 50 g Rapsöl
  • 30 g Rizinusöl
  • Wasser- und NaOH-Menge je nach gewünschter ÜF
  • 7 TL Zucker
  • Farben und Duft nach Wahl

Hinweise: Wer keine Erfahrung mit der Seifenherstellung hat, kann sich unser eBook „Kreative Seifen selber machen“ runterladen. Herstellung bitte immer unter Beachtung der Sicherheitshinweise!

Vorbereitung:

  1. Du kannst nun den Seifenleim wie gewohnt herstellen. Achte dabei auf eine passende Schutzausrüstung und die Sicherheitshinweise zum Seife selber machen. Setz also eine Schutzbrille auf und zieh die Handschuhe an. Denke auch daran, deine Kleidung vor Laugenspritzern und dem Seifenleim zu schützen.
  2. Lös nun zuerst den Zucker im Wasser auf. Jetzt kannst du die Lauge herstellen. Arbeite in der Spüle und gib das zuvor abgewogene NaOH langsam in das kalte Wasser. Die Lauge muss nun abkühlen, bis eine Temperatur von etwa 30 ° C erreicht ist.
  3. In der Zwischenzeit werden die Fette geschmolzen. Wiege dafür das Kokosfett in einem Topf ab und schmelze es bei niedriger Hitze auf dem Herd. Anschließend wie gewohnt die Sheabutter dazugeben, vorab aber bitte den Topf vom Herd nehmen.
  4. Im Anschluss noch die Öle zu den Fetten in den Topf geben und alles auf etwa 30° C abkühlen lassen.
  5. Ist die gewünschte Temperatur erreicht, die Lauge durch ein feines Sieb zu den Fetten in den Topf gießen.
  6. Nun wie gewohnt rühren und mittels Stabmixer emulgieren. Achtung: Der Seifenleim soll gut emulgiert und nur leicht angedickt sein. Er muss auf jeden Fall noch gut fließen.

Seife selber machen – So funktioniert die Technik

1. Die Marmorierung ist einfach umzusetzen: Nachdem der Seifenleim mit Lauge und Fetten hergestellt wurde und ganz leicht angedickt ist, kann er auf verschiedene Behälter aufgeteilt werden (je nach gewünschter Menge Farben). Die Teile werden anschließend mit Seifenfarben oder Pigmenten gefärbt.

Angedickten Seifenleim aufteilen und nach Wunsch färben
Angedickten Seifenleim aufteilen und nach Wunsch färben

2. Nun wird die untere Farbe zu etwa 1/3 in die Seifenform gegossen.

Grundfarbe zu etwa 1/3 in die Seifenform füllen
Grundfarbe zu etwa 1/3 in die Seifenform füllen

3. Nach und nach werden die übrigen Farben in geringer Menge in der Form verteilt. Es kann ruhig kreuz und quer gearbeitet werden, wobei jede Farbe einmal längs durch die Form gegossen werden sollte. So gießt man einfach mehrere verschiedenfarbige Schichten.

Seifenleim Farbe für Farbe in die Form füllen
Seifenleim Farbe für Farbe in die Form füllen

4. Obenauf sollte wieder die Farbe gegossen werden, die auch die unterste Farbschicht bildet.

5. Seifenleimreste in verschiedenen Farben werden einfach obenauf gegossen (oder gespachtelt).

6. Die Seife solltest du auf jeden gut isolieren, damit sie eine Gelphase durchläuft. Denn durch die Gelphase wird die Seife richtig fest und die Farben verbinden sich miteinander. Fördere daher die Gelphase durch das warme Einpacken der Seifenform. Du kannst sie auch auf eine warme Wärmflasche stellen. Nach gut 24 Stunden kann die selbst gemachte Seife aus der Form geholt werden. Nach dem Anschneiden wird dann das Ergebnis sichtbar.

7. Nach etwa 4 Wochen Reifezeit ist die Seife bereit zum Ausprobieren. Eine längere Reifezeit ist aber immer gut, da die Seife dann härter wird und beim Waschen nicht so schmierig ist.

Seife marmorieren

Wie du siehst, handelt es sich hierbei um eine sehr einfache Swirltechnik für Seifen, bei der du kaum etwas falsch machen kannst. Daher eignet sich diese Marmorierung vor allem für Anfänger, die das Swirlen ausprobieren möchten. Du bist völlig frei in der Farbaufteilung, kannst zwei Farben, drei oder mehrere Farben verwenden. Für den Anfang kannst du die Methode mit zwei oder drei Farben durchführen. Hat alles gut geklappt, nutzt du nächstes Mal einfach noch mehr Farben für eine schöne bunte Seife. Natürlich sieht die Marmorierung auch toll aus, wenn nur zwei Farben genutzt werden.

Sollte der Seifenleim am Ende doch mal fester werden, spachtelst du den restlichen Seifenleim einfach in die Seifenform. Denn auch so entstehen interessante Effekte.

Nachdem du deine Seife aus der Seifenform geholt hast, wird es übrigens spannden. Denn dann erfolgt das Schneiden in handliche Seifenstücke. Du wirst sehen, dass jedes Seifenstück anders aussieht und man ist am Ende meistens über das Ergebnis überrascht.

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Seifen ganz einfach selber machen

Mit dem ebook von naturseife-und-kosmetik erfährst du, wie du Seifen ganz einfach selbst herstellen kannst:

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