Eine Schichtseife sieht toll aus und kann dazu dienen, der Seife verschiedene Effekte zu geben. So kann eine solche Seife eine Waschschicht und Peelingschicht besitzen oder du kannst die Schichten verschieden beduften. Vor allem macht eine Schichtseife aber richtig was her, ob mit zwei oder mehreren Schichten.
Um eine solche Schichtseife selber zu machen, braucht es nur wenig Erfahrung in der Seifenherstellung. Es gibt sogar unterschiedliche Methoden, mit denen man Schichtseife herstellt. So können sowohl Anfänger als auch geübte Seifensieder ohne viel Mühe eine tolle Schichtseife selber machen. Hier stellen wir die verschiedenen Methoden vor und zeigen in einem Rezept, wie eine solche Seife selber gemacht wird.
Schichtseife selber machen – warum überhaupt?
Wenn dir der Begriff Schichtseife noch nichts sagt, dann solltest du jetzt aufmerksam weiterlesen. Denn Schichtseifen sind selbst gemachte Seifen, die in mehreren Schichten gegossen werden. Sie sehen toll aus und man kann sogar die verschiedenen Schichten der Seife unterschiedlich parfümieren oder mit verschiedenen Zutaten versehen.
Beliebt sind dabei vor allem Peelingseifen. Dabei wird eine der Seifenschichten mit Peelingpartikeln wie etwa Haferflocken, Kaffeesatz oder Schlamm versehen. Die andere Seite der Schichtseife bleibt ohne Peelingzusätze. So kann man individuell entscheiden, ob man lediglich waschen oder auch peelen möchte. Das ist unter anderem bei Gärtnerseifen eine gute Sache. Denen gibt man grobe Peelingpartikel zu, mit denen man die Hände aber nicht bei jedem Waschen bearbeiten möchte. Daher sind zwei Seiten sehr praktisch.
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Seife optisch aufzuwerten. Dafür verwendet man verschiedene Farben für die unterschiedlichen Schichten. Ob Schwarz und Weiß, Rosa und Weiß, Grün und Gelb oder alles Bunt gemischt, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Man kann die Seife mit zwei Schichten herstellen oder mit drei oder vier Schichten. Ganz nach Belieben!
Schichtseife selber machen – Tipps und Tricks
Eine Seife mit mehreren Schichten hat eine tolle Optik. Und das Beste: eine Schichtseife ist wirklich einfach herzustellen. Alles, was man braucht, ist ein klein wenig Fingerspitzengefühl – und natürlich erste Erfahrung in der Seifenherstellung. Wem diese noch fehlt, der sollte sich schnell das ebook „Kreative Seifen selber machen“ downloaden und sich alle Informationen über das Seife selber machen holen.
Doch kommen wir zurück zur Schichtseife. Im Prinzip ist das Herstellen einer solchen Seife simpel. Es müssen lediglich wenige Punkte beachtet werden:
- Bei der Herstellung einer Schichtseife ist es vor allem wichtig, dass der erste Teil bereits leicht gehärtet oder angedickt ist, ehe der zweite Teil der Seife darauf gegeben wird.
- Eine Gelphase macht Sinn, damit sich die beiden Schichten gut verbinden können.
Damit der untere Teil der Seife rasch andickt, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Man kann zwei Seifenansätze nacheinander rühren
- Alternativ kann man dem ersten Teil ein Parfumöl zugeben, dass den Seifenleim schnell andicken lässt
- Für etwas Festigkeit kann auch hochprozentiger Alkohol benutzt werden
Zwei Seifenansätze nacheinander herstellen
Diese Methode ist besonders für Anfänger zu empfehlen. Dabei stellt man zuerst den unteren Teil der Schichtseife her, färbt diesen nach Wunsch ein und parfümiert ihn. Es wird also ein kompletter Seifenansatz gerührt und anschließend in die Seifenform gegossen.
Dabei muss beachtet werden, dass lediglich die Hälfte des vollständigen Seifenrezepts angerührt wird.
Sobald dieser Teil der Seife in der Form ist, kann der zweite (der obere) Teil der Seife hergestellt werden. Man rührt also zwei Seifenansätze separat. Wenn man so weit ist, den zweiten Teil in die Form zu füllen, ist der erste Teil bereits gut ausgehärtet. Der obere Teil kann dann problemlos darauf gegossen werden.
Vorteil: Exaktes Ergebnis möglich, da die untere Schicht bereits ausgehärtet ist.
Nachteil: Diese Variante ist sehr zeitaufwendig.
Mit andickendem Parfumöl arbeiten
Bei der zweiten Variante rührt man einen Seifenansatz, den man anschließend in zwei etwa gleichgroße Teile aufteilt.
Nun färbt man beide Teile nach Wunsch ein und gibt die anderen Zutaten dazu (Peelingpartikel, etc.). Den Teil, der als Erster in die Seifenform gegossen werden soll, kann man jetzt mit einem Trick schnell andicken lassen. Dafür eignen sich Parfumöle gut, die den Seifenleim schnell andicken lassen. Das sind oft Blumen- und Blütendüfte. Insbesondere Rosendüfte lassen den Seifenleim sehr schnell andicken.
Hier nutzt man also am besten ein Parfumöl, das man bereits als „Schnellandicker“ kennt. Oder man sucht sich gezielt ein solches Duftöl aus. In den meisten Rohstoffshops wird darauf hingewiesen, wenn ein Parfumöl den Leim rasch andicken lässt. Dieses gibt man also zum Seifenleim, rührt noch einmal kräftig durch und füllt den Seifenleim dann in die Form. Meist ist der Seifenleim innerhalb von Sekunden so fest, dass ohne Probleme die zweite Schicht darauf gegossen werden kann.
Vorteil: Es müssen keine zwei Ansätze gerührt werden. Dadurch wird Zeit gespart.
Nachteil: Manchmal wird der Seifenleim durch die Zugabe der Parfumöle schnell sehr fest. Dann kann man ihn nur noch in die Form spachteln. So erhält man keine glatte Oberfläche und somit auch keine gerade Grenze zwischen den Schichten.
Mit hochprozentigem Alkohol arbeiten
Mit dem hochprozentigen Alkohol soll man sich nicht die Wartezeit bei der Seifenherstellung vertreiben, sondern ihn nutzen, um die Oberfläche des Seifenleims fester werden zu lassen. Dafür nutzt man zum Beispiel Isopropanol aus dem Rührshop. Und so geht man vor:
- Seifenleim herstellen und teilen
- Den unteren Teil beduften, färben und leicht andicken lassen
- Unteren Teil in die Seifenform füllen (Seifenleim soll fleißfähig sein)
- Jetzt mit einer dünnen Schicht Isopropanol benetzen
Der Alkohol sorgt dafür, dass die Oberfläche der Seifenschicht schnell fest wird. Sie ist dann direkt so fest, dass man ohne Probleme die weitere Seifenschicht in die Form füllen kann. So erreicht man ohne viel Aufwand ein gutes Ergebnis.
Vorteil: Zügiges Arbeiten möglich mit gutem Ergebnis.
Nachteil: Es muss zusätzlich Isopropanol in einer Sprühflasche erworben werden.
Schichtseife – Seifenrezept und Rührzubehör
Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, eine Schichtseife herzustellen. Welche Variante für dich infrage kommt, hängt auch etwas von deiner Erfahrung ab. Wenn du schon einige Seifen selbst gemacht hast, kommst du sicher mit Variante 2 und 3 gut zurecht. Vor allem die Variante mit dem hochprozentigen Alkohol ist simpel, wenn man eine Schichtseife mit vielen Schichten selber machen möchte. So kann man zügig arbeiten und Schicht für Schicht in die Seifenform bringen.
Rezept und Rührzubehör für die einfache Schichtseife
Schwierigkeitsgrad: einfach
Form: Einfache Blockform
Rührzubehör: 1 weiterer Behälter zum Anrühren der Farbe
Rezept: 175 g Reiskeimöl, 150 g Babassuöl, 150 g Olivenöl, 50 g Kokosöl, 25 g Rizinusöl, 25 g Sheabutter, 25 g Kakaobutter, 83 g NaOH, 180 g destilliertes Wasser
Färbung: 1 gehäufter Teelöffel Titandioxid in die Lauge, 1 Messerspitze Dark Pink Farbstoff in etwas Wasser gelöst
Duft: English Rose von Gracefruit und ggf. ein anderer Duft für die zweite Schicht
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Herstellung immer unter Beachtung der Sicherheitshinweise!
Seife selber machen – So wird es gemacht
Das Herstellen von Schichtseifen ist wirklich sehr einfach. Es gibt dafür verschiedene Möglichkeiten, wie oben beschrieben. Entweder, du stellst den Ansatz in einem Schritt her oder du teilst das Seifenrezept in zwei Hälften und rührst jede Schicht in einem separaten Schritt. Das bedeutet, man würde das oben genannte Rezept durch zwei teilen und zuerst den unteren Teil, hier also die weiße Seife, herstellen. Diese gibt man dann in die Seifenform und macht sich anschließend daran, den zweiten (rosa bzw. braun) Teil anzurühren. In dieser Zeit hat Teil 1 in der Form ausreichend Zeit, hart zu werden. Man gibt den rosa Teil anschließend also einfach obendrauf. Da diese Vorgehensweise aber recht viel Zeit in Anspruch nimmt, ist sie meist nicht die Methode erster Wahl.
Eine weitere Möglichkeit zur Herstellung einer Schichtseife ist es, den ganzen Seifenleim in einem Schritt herzustellen und diesen möchte ich hier gerne beschreiben:
Achtung: Bitte immer unter Beachtung der Sicherheitsregeln arbeiten. Denn das Anrühren der Lauge und auch das Herstellen des Seifenleims muss immer mit der nötigen Vorsicht durchgeführt werden. Verzichte daher bitte nie auf die Sicherheitsausrüstung und gehe bei jedem Seifenansatz mit Vorsicht und Bedacht vor.
- Seifenleim herstellen. Dafür die Schutzbrille aufsetzen und die Handschuhe anziehen und nach der gewohnten Arbeitsweise eine Lauge herstellen.
- Babassuöl, Kokosöl und Kakaobutter im Topf schmelzen. Anschließend Sheabutter dazugeben und danach die Öle untermischen.
- Lauge und Fette abkühlen lassen.
- Nach gewohnter Arbeitsweise durch Vereinigen von Lauge und Fetten einen Seifenleim anrühren. Drauf achten, dass der Seifenleim nicht zu stark andickt. Also am besten nur kurz rühren und noch keinen Duft dazugeben.
- Teile den ganz leicht angedickten Seifenleim in zwei Teile und färbe den ersten Teil der Seife (der nach unten in die Form soll) ein. Du kannst diesen Teil gut mit dem Pürierstab bearbeiten, denn so wird er schneller fest. Ein weiterer Trick, um den einen Teil schneller zum Andicken zu bringen, ist, ein Parfumöl zuzugeben, das für ein schnelles fest werden sorgt. Ich habe für die untere Seife das Parfumöl English Rose benutzt. Der tolle Rosenduft lässt den Leim sehr schnell andicken.
- Gib den ersten Teil des Seifenleims dann in die Form, klopfe diese einige Male auf den Tisch (damit eine glatte Oberfläche entsteht) und widme dich erst dann dem zweiten Teil. Diesen kannst du jetzt einfärben und in aller Ruhe mit dem Spatel rühren. Die erste Schicht Seife müsste jetzt schon so weit ausgehärtet sein, dass du die zweite Schicht vorsichtig darauf geben kannst.
Tipp: Um die erste Schicht der Schichtseife in der Form schneller fest werden zu lassen, sprühe etwas hochprozentigen Alkohol auf die Oberfläche. Viele weitere tolle Rezepte, Marmorier- und Gestaltungstechniken von Seifen findest du auch in unseren Ebook zum Thema Marmorieren.
