Säfte in der Naturseife

Wie man Säfte bei der Seifenherstellung einsetzt

Orangenseife

Säfte beim Seife selber machen zu verwenden hat verschiedene Gründe. Mit dem richtigen Saft kann die Seife gefärbt werden und es macht natürlich Spaß, mit verschiedenen Säften zu experimentieren. Doch was soll es überhaupt bringen, Säfte beim Seife selber machen einzusetzen? Und was ist dabei zu beachten? Welche Säfte kommen in Betracht? Wer sich diese Fragen stellt, wird hier eine Antwort finden:

Säfte beim Seife selber machen

Seife selber machen mit Säften? Das hört sich vielleicht erstmal komisch an, ist aber gängige Praxis und viele Seifensieder fügen der selbst gemachten Naturseife verschiedene Säfte hinzu. Generell ist die Verwendung von Saft auch kein großes Problem, denn man nutzt sie als Laugenflüssigkeit und reduziert das Wasser, das zur Herstellung der Lauge nötig wäre, entsprechend der gewünschten Saftmenge. Manchmal wird das Wasser auch komplett durch Saft ersetzt und man rührt eine Lauge aus 100 % Saft und NaOH an.

Ob die Säfte in der Seife einen Effekt haben, sei mal dahingestellt. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Spielerei, mit der man seine Experimentierfreude ausleben kann. Einziger Effekt von Säften in der Naturseife: Einige stark gefärbte Säfte verleihen der Seife einen schönen Farbton, der aber nicht immer beständig ist.

Seife selber machen mit Säften

Bei der Seifenherstellung kann man mit sehr vielen Lebensmitteln und diversen Zusatzstoffen experimentieren und sich jedes Mal aufs Neue überraschen lassen. Manchmal geben wir den Seifen Kräuter bei, ergänzen den Seifenleim mit Peelingpartikeln oder rühren Sahne oder Quark in den Seifenleim.

Säfte werden gerne verwendet, egal, ob Gemüse- oder Obstsaft. Man kann zum Beispiel auch gründlich pürierte Salatgurken verwenden und mit diesem Saft die Lauge anrühren. Auch die Seifenherstellung mit Tomatensaft und anderen Gemüsesäften ist durchaus möglich.

Besonders gerne wird zum Beispiel Karottensaft verwendet, da diese die Naturseife später richtig schön orange färbt und sogar ein dezenter Eigengeruch durchkommt. Auch Ananassaft lässt die Seife ganz leicht duften.

Bei der Herstellung einer Karottenseife mit Karottensaft muss nur beachtet werden, dass die Farbe nicht lichtecht ist. Die Farbe verblasst also mit der Zeit. Daher sollte die Seife nur in kleinen Mengen hergestellt und schnell verbraucht werden.

Was man bei der Seifenherstellung mit Säften beachten sollte

Insbesondere Obstsäfte wie beispielsweise Orangensaft enthalten in der Regel eine nicht unerhebliche Menge an Zucker. Daher sollte man sie vor dem Anrühren der Lauge stark kühlen, also am Besten in Eiswürfelformen einfrieren oder zumindest im Kühlschrank aufbewahren. Der zusätzliche Zucker kann zum leichten Aufheizen der Seife führen. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, mit weiteren Zuckerzusätzen oder Honigzugaben sparsam zu sein und die Seife nicht zu stark zu isolieren. Die Seife darf aber ruhig gelen, das ist in der Regel kein Problem. Du fragst dich gerade, was gelen bedeutet? Dann lies hier mehr über die Gelphase.

Seifenrezept für eine pflegende Karottenseife

Mit diesem Seifenrezept kann eine pflegende und gut schäumende Karottenseife selbst gemacht werden. Die Farbe der Seife verblasst mit der Zeit, weshalb sie in kleinen Mengen hergestellt und rasch aufgebraucht werden sollte.

Zur Berechnung der NaOH-Menge geht bitte nach folgender Formel vor oder nutzt den Naturseife und Kosmetik Seifenrechner. Die Überfettung kann selbst gewählt werden. Ich habe in meiner Seife eine Überfettung von 7 Prozent gewählt.

Und hier nun das Rezept der Karottenseife

  • 300 g Babassuöl
  • 200 g Olivenöl
  • 100 g Sheabutter
  • 70 g Kakaobutter
  • 100 g Mandelöl
  • 50 g Sesamöl
  • 30 g Rizinusöl
  • 270 g Karottensaft (aus dem Kühlschrank oder zum Teil gefroren)
  • NaOH-Menge der Überfettung entsprechend berechnen
  • Duft entweder weglassen oder einen dezenten, natürlichen Duft wählen. Passend ist auch ein leichter Orangeduft oder eine würzig, scharfe Note wie Ingwer.

Wer noch nie Seife selber gemacht hat, kann sich unser eBook runterladen und schon bald mit der Seifenherstellung beginnen. Im ebook findet ihr wirklich sämtliche Informationen, die ihr für die Seifenherstellung braucht. Dazu Schritt für Schritt Anleitungen, Rezepte, Marmoriertechniken und vieles mehr.

So machst du die Seife mit Saft selber

Wie immer gilt: Herstellung nur unter Beachtung der Sicherheitshinweise und nur dann, wenn man weiß, wie die Seifenherstellung funktioniert. Hier findest du die Sicherheitshinweise zum Seife selber machen. Und in meiner veröffentlichten Anleitung siehst du Schritt für Schritt, wie du Seife selber machen kannst.

Hier noch mal die wichtigsten Hinweise zusammengefasst:

  • Bitte verzichtet beim Seife selber machen generell nie auf das Tragen einer Schutzbrille und auch feste Gummihandschuhe sind Pflicht. Bedenke, dass Lauge und der angerührte Seifenleim ätzend sind und Haut und Schleimhäute schädigen können. Daher nutze unbedingt immer eine gut sitzende Schutzbrille und Gummihandschuhe.
  • Durch das Tragen eines Kittels oder alten T-Shirts wird die darunterliegende Kleidung geschont.
  • Die Lauge wird in der Spüle angerührt. Denn dort arbeitet man sicher und Spritzer oder gar versehentliches Umkippen der Lauge richtet keinen Schaden an.
  • Lauge und auch der frische Seifenleim sind ätzend! Daher immer mit Vorsicht und Sorgfalt arbeiten.
  • Sollte trotz aller Vorsicht mal etwas Lauge oder Seifenleim auf die Haut kommen, bitte sofort mit klarem Wasser abspülen. Wenn sich die Haut nicht mehr glitschig anfühlt, dann ist die Haut sauber.
  • Seifenleim oder gar Lauge im Auge sind sehr gefährlich, daher muss immer sofort gehandelt werden. Das Auge bitte umgehend lange mit Wasser ausspülen und danach einen Arzt aufsuchen.
  • NaOH-Menge bitte immer nach gewünschter Überfettung / Laugenunterschuss selbst berechnen.
  • Bitte auch die Hinweise zur Herstellung der Lauge lesen.

In diesem Seifenrezept ist Babassuöl als Schaumfett eingesetzt. Es sorgt dafür, dass die Seife auch viel Schaum bildet und somit gut reinigt. Rizinusöl verstärkt den Schaum und stabilisert ihn.

Als festigende Fette wurden Kakaobutter und Sheabutter eingesetzt. Sie machen die Seife schön fest, was später beim Waschen angenehmer ist.

Olivenöl und Mandelöl sind pflegende Basisöle, die der Seife eine gute Textur geben und sie geschmeidig machen und dafür sorgen, dass sie später nicht zu hart und splittrig ist.

Auch Sesamöl ist ein gut verträgliches Basisöl. Es ist in der Seife aber nicht lange stabil und ranzt leider schnell. Da die Karottenseife aber nur in kleiner Menge hergestellt und rasch verbraucht werden soll, kann es hier gut Verarbeitet werden.

Die Herstellung der Seife kurz erklärt:

  • Zuerst bitte die Schutzbrille aufsetzen und die Handschuhe überziehen. Alle Zutaten bereitstellen, auch an die Seifenform und den gewünschten Duft denken.
  • Die Lauge wird zuerst hergestellt. Dafür kalten Karottensaft in einem laugenbeständigen Gefäß abwiegen und das in einem separaten Becher ausgewogene NaOH dazugeben. Die NaOH Kristalle dafür langsam und vorsichtig in den Saft rieseln lassen. Umrühren, bis das gesamte NaOH gelöst ist. Lauge abkühlen lassen. Dieser Arbeitsschritt wird in der Spüle durchgeführt.
  • Jetzt Babassuöl und Kakaobutter in einem Topf abwiegen und erwärmen. Beide Fette schmelzen lassen.
  • Topf vom Herd nehmen und die Sheabutter dazugeben. Sie schmilzt in den warmen Fetten und muss nicht zusätzlich erwärmt werden. Bei der Sheabutter bitte generell auf eine zu starke Erhitzung verzichten.
  • Danach die Öle in den Topf gießen und die Mischung gut verrühren.
  • Sobald Fette und Lauge abgekühlt sind, kann es weitergehen.
  • Du brauchst jetzt ein feinmaschiges Sieb und einen Pürierstab. Denk auch daran, Handschuhe und Schutzbrille anzuziehen.
  • Arbeite am besten weiter im Spülbecken. Seifen-, Fett, oder Laugenspritzer können hier einfach weggespült werden. So arbeitet man immer sauber und empfindliche Oberflächen, beispielsweise der Küchenarbeitsplatte, werden geschont.
  • Jetzt wird die Lauge durch das Sieb zu den Fetten in den Topf gegeben. Rühre alles kurz um und nimm dann den Pürierstab zur Hand. Die Masse im Topf jetzt auf niedriger Stufe mit dem Pürierstab mischen und emulgieren. Bearbeite den Seifenleim so lange, bis eine cremige, gießfähige Textur vorhanden ist. Du kannst nun einen Duft zugeben, alles nochmals kurz vermischen und den fertigen Seifenleim dann in deine bereitgestellte Seifenform füllen.
  • Die Form danach mit Frischhaltefolie abdecken und ein Handtuch darum wickeln, damit die Gelphase angeregt wird. Die Seife darf gelen und muss nun 24 Stunden eingepackt in der Seifenform bleiben. Achte darauf, dass die Seifenform gut abgedeckt ist. So bildet sich meist auch keine Sodaasche.
  • Nach 24 Stunden kann die Seife aus der Form geholt werden. Danach mit einem scharfen Messer in handliche Stücke schneiden. Am besten trägst du jetzte wieder Handschuhe, denn die frische Seife ist alles andere als mild zur Haut.

Nach der Herstellung und dem Schneiden muss die Seife noch die erforderliche Reifezeit durchlaufen. Für die Karottenseife musst du eine Reifezeit von etwa 6 Wochen einplanen. Dann ist die Seife fest und pflegend und angenehm mild. Eine längere Reifezeit tut der Seife auch gut.

Vermeidet auch während der Reifezeit der Seife direkte Tageslichteinstrahlung, um den orangen Farbton der Seife lange zu erhalten. Trotzdem sollte die Karottenseife luftig und kühl lagern. Ideal ist das Aufstellen der Seifenstücke im regal eines luftigen, dunklen Kellers, im Schuppen oder der Garage. Dafür stellst du die Seifenstücke einfach in einen großen Karton und achtest auf etwas Abstand zu den einzelenen Seifenstücken.

Ergebnis: Du erhältst eine angenehm feste, gut schäumende, leicht orange Seife, die die Haut beim Waschen gut rückfettet und die Haut somit nicht austrocknen lässt. Die Seife ist mindestens 6 Monate haltbar, wenn alle Öle und Fette frisch sind, kannst du von einer 12monatigen Haltbarkeit ausgehen.

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