Trichterseife selbst herstellen kannst du auf einfache Art. Eine Trichterseife ist eine Seife, die beim Einfüllen in die Seifenform durch einen Trichter gegossen wird. Dadurch entstehen tolle Effekte, die deiner DIY Seife einen ganz speziellen Look geben. Da das Trichtern eine recht einfache Gießtechnik beim Seife selber machen ist, können auch Anfänger die Technik ausprobieren. Du möchtest eine Trichterseife selbst herstellen? Dann lies weiter. Denn in diesem Artikel zeige ich dir, wie du eine Trichterseife selber machen kannst und gebe nützliche Tipps für die ersten Versuche:
Trichterseife selbst herstellen
Wenn du eine Trichterseife selbst herstellen möchtest, hast du verschiedene Möglichkeiten. Denn es existieren verschiedene Techniken, um eine solche Seife selber zu machen. Hier möchte ich dir eine recht einfache Methode vorstellen. Mit der einfachen Trichtertechnik können auch Anfänger tolle Seifen selber machen.
Was sind überhaupt Trichterseifen?
Trichterseifen sind generell eine recht einfache Sache, um selbst gemachten Seifen einen schönen Look zu geben. Und Trichterseife ist nicht gleich Trichterseife. Du kannst die Seife in einer runden Form durch den Trichter gießen (auch hier gibt es zwei Varianten) oder eine typische Seifenform verwenden.
Hier möchte ich eine Methode vorstellen, wie man auf wirklich sehr einfache Art eine Trichterseife selbst herstellen kann. Sie ist für Anfänger geeignet und kann ganz nach Belieben variiert werden. Du möchtest zum Beispiel mehrere Farben verwenden? Dann ergänze das Seifenrezept einfach um eine oder mehrere Farben. Natürlich kannst du auch ein anderes Seifenrezept anwenden, als das hier vorgestellte. Dann solltest du allerdings daran denken, dass der Seifenleim möglichst lange flüssig bleiben soll. Schließlich läuft die Seife nur gut durch den Trichter, wenn der Leim flüssig genug ist.
So bleibt der Seifenleim lange flüssig:
Vielleicht kennst du das schon vom Swirlen (Marmorieren) der Seife: Der Seifenleim muss lange flüssig bleiben, damit wir in Ruhe arbeiten können. Sicher hast aber auch du schon eine oder mehrere Seifen gesiedet, die beim Verarbeiten sehr schnell angedickt sind und bereits nach kurzer Rührzeit nicht mehr fließfähig waren.
Wir haben es selbst in der Hand, wie gut der Seifenleim verarbeitet werden kann. So lassen zum Beispiel einige Parfumöle den Seifenleim schnell andicken. Verwenden wir sehr viele feste Fette im Seifenrezept, ist das rasche Andicken ebenfalls ein Problem. Auch eine Wasserreduktion sollte beim Swirlen oder Trichtern nicht eingeplant werden.
Hier habe ich dir zusammengefasst, was beim Ausarbeiten eines Seifenrezepts zum Swirlen oder Trichtern wichtig ist:
- Verwende nur Parfumöle, die den Seifenleim nicht schnell andicken lassen. Am besten benutzt du daher ein Parfumöl, mit dem du bereits gearbeitet hast. Alternativ bekommst du diese Information oft auch beim Händler, beispielsweise bei Gracefruit. Tipp: Blütendüfte sind zum Marmorieren und Trichtern meistens ungeeignet. Sie lassen den Seifenleim oft sehr schnell andicken.
- Verzichte auf eine Wasserreduktion. Das Reduzieren des Wasseranteils im Seifenrezept hat manchmal Vorteile. Beim Swirlen oder Trichtern solltest du auf eine Reduktion des errechneten Wasseranteils aber verzichten. Denn wenn du mehr Wasser einsetzt, bleibt der Seifenleim länger fließfähig.
- Arbeite nicht zu warm. Wenn wir Lauge und Fette noch sehr warm verarbeiten, kommt die Verseifungsreaktion schneller in Gang und der Leim wird schneller fest. Daher bitte immer möglichst kalt arbeiten. Wenn du Sheabutter im Seifenrezept einplanst, dann liegt die ideale Arbeitstemperatur bei 28° C bis 33° C.
- Nicht zu viele feste Fette im Rezept einplanen. Idealerweise verwendest du etwa 20 bis 25 Prozent Schaumfette wie Kokosöl oder Babassuöl und etwa 50 bis 60 Prozent Pflanzenöle. Ideal sind übrigens ölsäurereiche Pflanzenöle, da diese nur langsam verseifen. Das ist aber kein Muss. Plane außerdem 20 bis 30 Prozent destilliertes Wasser ein (bezogen auf die Gesamtfettmenge).
Anleitung und Rezept Trichterseife
Rezept und Anleitung dienen als Beispiel. Du kannst hier natürlich auch dein eigenes Seifenrezept ausdenken, andere Farben und Düfte benutzen. Ich habe dieses Seifenrezept benutzt und kam damit beim Trichtern sehr gut zurecht:
Seifenrezept Trichterseife einfach:
- 200 g Olivenöl
- 150 g Kokosöl,
- 100 g Sheabutter
- 150 g Rapsöl
- NaOH-Menge bitte selbst ausrechnen
- 220 g destilliertes Wasser
Schwierigkeitsgrad: einfach
Form: Einfache Blockform
Rührzubehör: 1 weiterer Behälter zum Anrühren der Farbe, 1 Trichter, selbst gebastelte Trichtervorrichtung (siehe Bild)
Färbung: 1 gehäufter Teelöffel Titandioxid in die heiße Lauge, 1 El rosa Tonerde
Duft: Ätherische Öle von 3 g Palmarosa, 5 g Orange, 2 g Patschuli, 3 g Bergamotte
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Trichtern ist eine sehr einfache Marmoriertechnik, bei der du allerdings einen wichtigen Punkt beachten solltest. Um problemlos eine Trichterseife selbst herstellen zu können, wähle unbedingt ein passendes Seifenrezept. Der Seifenleim muss sehr lange flüssig bleiben. Verzichte daher auf komplizierte Parfumöle, die den Seifenleim schnell andicken lassen. Wähle außerdem Öle, die den Seifenleim lange flüssig lassen wie etwa Olivenöl. Wird der Seifenleim zu schnell dick, kann man ihn nicht mehr durch den Trichter gießen. Verzichte daher auch auf Rezepte, in denen viele feste Fette verwendet werden. Auch alle Fette, die für ein schnelles Andicken sorgen, sind hier eher kontraproduktiv.
So gießt du eine optisch ansprechende Trichterseife
Ich gehe davon aus, dass du dich mit der Seifenherstellung auskennst und schon einige Seifen selbst gemacht hast. In jedem Fall möchte ich dir aber das ebook Kreative Seifen einfach selber machen empfehlen. Denn darin erfährst du alles über die Seifenherstellung, die Zutaten der Seife, die Zusammensetzung von Seifen und vieles mehr.
Und so machst du die Trichterseife selber:
Zuerst wird die Lauge aus NaOH und Wasser wie gewohnt hergestellt. Bitte auch hier die Sicherheitsregeln beachten und nicht vergessen, die Schutzbrille aufzusetzen und Handschuhe anzuziehen.
Im Anschluss kann das Kokosöl im Topf auf dem Herd geschmolzen werden. Nimm danach den Topf von der Herdplatte und wiege die Sheabutter im warmen Kokosöl ab. Sie schmilzt langsam und muss nicht zusätzlich erhitzt werden. Beide Komponenten auf etwa 35° C abkühlen lassen. Fette und Lauge sollten auf jeden Fall gut abgekühlt sein, denn auch dadurch bleibt der Seifenleim länger flüssig.
Nach dem Abkühlen kannst du die beiden nicht erwärmten Öle zu den Fetten geben und alles gut vermischen.
Stelle nun ein separates Gefäß zum Anrühren der Farbe bereit, mische die Düfte und lege die Pigmente griffbereit an die Seite.
Stelle auch die Seifenform bereit. Damit der Trichter nicht die ganze Zeit über festgehalten werden muss, ist es sinnvoll eine Haltevorrichtung zu basteln. Verwende dafür einfach einen Deckel (beispielsweise von einem kleinen Joghurteimer) und schneide ein passendes Loch hinein.
Alternativ funktioniert es auch mit einem Stück Pappe, wie es auf den Bilder zu sehen ist. Es muss nicht professionell aussehen, Hauptsache es hält.
Stecke den Trichter hindurch und platziere das Ganze in der Mitte der Blockform. Das Trichterende sollte etwa bis in die Mitte der Form reichen.
Anschließend wird die Lauge wie gewohnt durch ein Sieb zu den Fetten gegossen. Mische alles gut mit dem Pürierstab. Denk bitte auch bei diesem Arbeitsschritt an das Anlegen der Schutzausrüstung, also Schutzbrille und Handschuhen.
Der Seifenleim soll flüssig bleiben, weshalb du auf starkes Mischen und Rühren verzichten solltest.
Jetzt noch die ätherischen Öle zugeben. Alles nochmals gut mischen und dann etwa die Hälfte der Seifenmasse abnehmen und in das bereitgestellte Gefäß füllen.
Färbe jetzt beide Teile mit deinen Wunschfarben ein. Es können auch problemlos mehr als zwei Farben verwendet werden.
Nun beide Mischungen nochmals mit dem Stabmixer bearbeiten, damit die Pigmente auch wirklich gut verteil werden. Jedoch bitte nur so kurz wie nötig pürieren, damit die Masse nicht andickt.
Jetzt geht es los: Gieße zuerst die eine Farbe in einer kleinen Portion in den Trichter. Zähle dabei gedanklich bis zwei, damit die Portionen immer möglichst gleich groß sind. Jetzt gieße direkt die zweite Farbe hinterher, ebenfalls in einer kleinen Portion. So machst du weiter bis der Seifenleim aufgebraucht ist.
Es ist auch kein Problem, wenn die Portionen Seifenleim nicht identisch groß sind. So werden immer wieder andere Effekte erzielt.
Sobald die Seifenform gefüllt und der Seifenleim aufgebraucht ist, kannst du die Form mit Frischhaltefolie abdecken. Die Seife soll gelen. Um die Gelphase zu fördern, kannst du die Seifenform in ein Handtuch wickeln und sie zusätzlich auf eine warme Wärmflasche stellen. Am nächsten Tag ist deine Trichterseife dann bereit zum Ausformen. Schneide sie wie gewohnt in handliche, gleichmäßige Stücke und lass deine Trichterseife noch mindestens 4 Wochen trocknen.
Geduld beim Seife selber machen – auch bei der Seife mit Trichter
Wer eine Trichterseife selbst herstellen möchte braucht etwas Geduld. Denn die eingefärbten Massen werden Portion für Portion und Farbe und für Farbe in die Seifenform gegossen. Das dauert einfach seine Zeit.
Wenn der Seifenleim zu dickflüssig ist, fließt er nicht mehr durch den Trichter hindurch. Helfen kann es, wenn man einen Löffel Glycerin in die Masse rührt und diese gut durchmischt. So wird der Seifenleim wieder fließfähiger. Verfahre auf diese Art, bis die Seifenform gefüllt ist. Dann wie gewohnt die Seife isolieren, gelen lassen und am Folgetag anschneiden.
Wenn dir die Trichtermethode gefällt, kannst du auch auf andere Arten eine Trichterseife selbst herstellen. So gibt es zum Beispiel auch das „Trichtern ohne Trichter„, zu dem ich bereits eine Anleitung veröffentlicht habe. Schön sind auch runde Trichterseifen. Sie werden im Prinzip auf ähnliche Weise hergestellt. Der Seifenleim wird dabei allerdings in eine aufrecht stehende runde Form gegossen. Bei der 2. Variante einer runden Trichterseife legst du die runde Seifenform seitlich hin und steckst den Trichter in die Form. Hier erzielt man einen völlig anderen Effekt, der aber ebenfalls optisch toll aussieht.
Letzte Aktualisierung am 21.11.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API